Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 329

1871 - Berlin : Vahlen
Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. 570572. 329 hatte seine Flotte bei Trafalgar (21. Oktober) geschlagen. Alles dies brachte Napoleon in eine sehr miliche Lage. 570- Aber seine Ueberlegenheit half ihm auch jetzt. Haugwitz, charakter-los, franzosenfreundlich und leichtsinnig wie er war, lie sich von Napoleon zu Talleyrand nach Wien complimentiren, ohne nur seinen Auftrag vorzubringen. Die Verbndeten, die um jeden Preis jetzt eine Schlacht htten vermeiden mssen, wute Napoleon durch erknstelte Furcht dazu zu locken. Die Ungeduld Alexan-ders und der rohe Uebermuth seiner Altrussen ging in die Schlinge. Es war am Jahrestage von Napoleon's Krnung, 2. December 1805, als bei Austerlitz unweit Brnn die sogenannte Dreikaiserschlacht Napoleon's I. gegen Alexander I. von Rußland und Franz I. von Oestreich geschlagen ward. Die fr Napoleon's Glck sprichwrtlich gewordene Sonne von Austerlitz" beschien am Abend des blutigen Tages das vollstndig aufgelste Heer seiner Gegner, dessen Reste der einen schmalen Damm zwischen zwei Seen und der das dnne Eis derselben Rettung suchten und meist Untergang fanden. 571. Der Sieg brachte mit schneller Wendung den Frieden. Schon zwei Tage nachher kam der Kaiser Franz persnlich mit Napoleon bei einem Wachtfeuer auf freiem Felde zusammen. Diese demthigende Begegnung zndete zwar in Franz nur persnliche Abneigung, die er nie verwunden, doch fhrte sie fr jetzt zum Frieden, der zu Preburg am 26. December geschlossen ward. Durch denselben trat Oestreich Venetien ( 552) an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Baiern (das dafr Berg an Mrat gab), kleinere Stcke des Breisgau's an Wrttemberg und Baden ab; dafr bekam es als Entschdigung Salzburg*). Der Kaiser mute die zu Knigen er-hobenen Herrscher von Baiern und Wrttemberg, sowie den Groherzog von Baden als vllig souvern anerkennen, und dem franzsischen Herrscher die Stiftung einer confederation germanique (des spteren Rheinbundes) zu-gestehen. Am schmhlichsten aber ward Haugwitz und in ihm Preußen be-handelt. Nach der Austerlitzer Schlacht wagte jener vollends nicht mehr, seinen Auftrag auszurichten, den Napoleon doch kannte und in rachschtiger Erinnerung behielt. Gerade au dem Tage, wo er nach seines Knigs ursprnglichem Be-fehl htte den Krieg erklären mssen (15. December) schlo er den Vertrag zu Schnbrunn, durch welchen Preußen in ein Bndni mit Frankreich trat, und als Preis dafr Hannover erhielt. Zwei Monate spter (15. Febr. 1806) ward dieser Vertrag zu Paris erneuert, aber schon mute Haugwitz das alt-hohen-zollernsche Anspach dafr an Baiern und die Reste von Cleve an Mrat's Groherzogthum Berg abtreten. Durch diese Vertrge war auch Preußen auf -die Bahn des Untergangs gefhrt. 9. Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. 572. Preußen hatte seit dem Baseler Frieden sich auf sich selbst zurck-gezogen und war in steter Neutralitt beharrt. Eine solche aber stimmte weder mit der Stellung Preuens, noch mit den Erinnerungen aus der Zeit des groen Kurfrsten und des groen Knigs. Erstem hatte ganz entschieden, so klein auch seine Mackt noch war, es fr seinen Beruf geachtet, fr Deutschlands Heil und Grenzen stets im .Vordertreffen zu stehen; letzterer hatte seinem Reiche die Weisung hinterlassen, da es in allen europischen Zerwrfnissen den *) Der Kurfürst von Salzburg ( 559) erhielt das von Baiern abgetretene Wrzburz
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer