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1. Der Regierungsbezirk Wiesbaden - S. 15

1870 - Wiesbaden : Limbarth
15 2. Die Landschaft des Westerwalds. Im nördlichen Theile des Regierungsbezirks erhebt sich zwischen Lahn und Dill, Sieg und Rhein, die Landschaft des Westerwaldes, eine in drei Terrassen nach Norden aufsteigende Hochebene, welche sich in der Richtung von Nordosten nach Südwesten zieht. Tie oberste Terrasse, oder der „hohe" Westerwald, ist eine hoch gelegene, von muldenförmigen Vertiefungen überall durchbrochene Bergfläche, über welche die einzelnen Basaltkuppen und Rücken höchst unbedeutend emporsteigen. Der höchste Punkt ist die Fnchskauten (2022'), nicht der Salzburgcrkopf, welcher nur eine Höhe von 2015' hat. — Andere hohe Berge sind der Galgen- berg (1999'), der Pfaffenberg (1612') und der Knoten (1731'). Bon dieser oberen Terrasse steigen wir zu der mittleren herab, welche in einer durchschnittlichen Breite von 2 bis 3 Stunden dieselbe wie ein Gürtel umschließt. Sie bietet eine mannichfaltige Abwechslung _ von Bergen und Thälern dar. Der höchste Punkt ist hier der Wolfstein (1658'), unweit Marienberg. Die unterste Terrasse endlich umringt die mittlere in verschiedener Breite und senkt sich zu den Thälern des Rheins, der Lahn, Dill und Sieg ab. Sie ist, wie die obere ziemlich eben. — Die Abdachung des Gebirges nach der Lahn ist höchst abschüssig und steil, und begegnen wir hier an dem südlichen Rande in der Nähe des Blasius- oder Klösbcrges der Dornburg, um deren Gipfel sich ein hoher Ringwall aus Basaltsteinen hinzieht. Hier war das nördlichst gelegene, dem Pfahlgraben vorgeschobene Castell, erbaut im ersten Jahrh, nach Christi. — Nach Südwesten und Westen ist der Abfall ein all- mäliger und wird hier das Gebirge nach der Rheinseite von der Monta- baurer Höhe (1681') geschlossen. — Durch einen zwischen Dill und Sieg sich hinziehenden langen Bergrücken, der in der Kalteiche oder der Sie- gen'scheu Höhe zu 2130 Fuß emporsteigt, steht der Westerwald nach Norden mit dem sauerländischen Gebirge in Verbindung. Das Gerippe des Westerwaldgebirges wird durch Basaltselsen gebildet, die sowohl in mächtigen Massen, als auch in zerstreuten Blöcken die Hochflächen und Breitrücken durchbrechen und ganze Strecken derselben förmlich über- lagern. Der hohe Westerwald enthält bei seiner Flachheit und der kegel- förmigen Erhebung seiner Bergkuppen kein einziges Hauptthal. - Die beiden, auf der oberen Terrasse entspringenden Hauptbäche sind die Nistcr und die Elbe. Jene entspringt in der Nähe des salz- burger Kopfes und bewegt sich in mannichsachen Windungen durch die Kroppachcr Schweiz an dem Kloster^ und Wallfahrtsort Marienstatt vorüber der Sieg zu. Unweit der Nister liegt die gewerbsteißige Stadt Hachenburg, mit weithin sichtbarem Schlosse. — Die Elbe hat ihre Quelle im Amte Marienberg und durchzieht in ihrem südlichen Laufe ein sehr volkreiches, freundliches und sruchthares Thal, das bald von sanften Anhöhen, bald von höheren Bergen umgeben ist. In demsel- den begegnen wir dem verkehrsreichen Städtchen Hadamar. — Aus der mittleren Terrasse entquellen die Sayn und Wied, die unmittelbar dem Rheine zueilen, und der Gelbach, auch Weinährbach genannt, welcher bei Schloß Langenau, unweit Nassau, in die Lahn mündet. Im Gebiete des letzteren ist Montabaur mit hochgelegenem
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