1829 -
Augsburg
: Kollmann & Himmer
- Autor: Ammon, Franz
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Da nun die erste Annahme
wegen der gegen das Weltall verschwindenden Größe
der Erde,
wegen der unermeßlichen Entfernung der Firsterne, und
wegen der Analogie der anderen Planeten, an wel-
chen gleichfalls eine Achfendrehung bemerkt wird,
nicht zuläßig ist, so folgt hieraus die Nichtigkeit der an-
deren Annahme.
Direkte Beweise für die Achsendrehung der Erde lie-
gen noch
3) in ihrer am Aequator erhabenen, und an den Po-
len abgeplatteten Gestalt, welche nur durch die Um-
wälzung der Erde um ihre Achse damals entstehen
konnte, als sie noch weich war, und wahrend der
Umdrehung allmählich erhärtete;
b) in der gegen den Aequator durch die größere Schwung-
kraft der Erdtheile bewirkten Verminderung der
Schwere.
Dreht sich nämlich die Erde um ihre Achse, so muß
die Geschwindigkeit der Erdtheile und Körper um so grö-
ßer seyn, je näher dieselben dem Aequator liegen, und
am Aequator selbst am größten. Denn der Weg, den
die Erdtheile in derselben Zeit, nämlich in 24 Stunden
machen müssen, wird immer größer gegen den Aequator zu.
Durch diese vermehrte Geschwindigkeit wird auch die
Neigung der Erdtheile, von der Erdoberfläche wegzusprin-
gen, (die Centri fugalkraft ) vermehrt. Diese Nei-
gung aber wird durch die entgegenwirkende und überwie-
gende Schwerkraft, wodurch die Körper gegen den Mit-
telpunkt der Erde gezogen werden, aufgehoben.
Je größer nun die Neigung der Körper ist, von der
Erdoberfläche wegzuspringen, desto mehr Kraft muß die
Schwere aufwenden, um sie aufzuheben; desto geringer