1830 -
Augsburg
: Kollmann & Himmer
- Autor: Ammon, Franz
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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§. 69.
Temperatur.
Die Temperatur des Meerwassers hangt im All-
gemeinen von der geogr. Breite ab, ist aber bey gleicher
Breite in der Nahe des festen Landes etwas höher, als
in offener See, besonders wenn die Küsten seicht stnd,
weil in diesem Falle daö feste Land, welches stch mehr
erwärmt, als das Meer, seinen Wärme-Uebersiuß an daö
Meer abgiebt.
Auch ist die Oberflache des Meeres, wenigstens in
der heißen Zone, etwas warmer, als die tieferen Schichten.
Man hat zwar über die Temperatur des Meeres viele Beobach-
tungen von Humboldt, Kotzebue, u. a.; aber dennoch
haben sich daraus noch keine allgemeinen Gesetze ableiten lassen.
Gefrieren des Meeres.
Das Meerwasser kann in hohen Breiten, wie die
Erfahrung lehrt, gefrieren, wobey stch aber nur das Süß-
wasser in Eis verwandelt, und das Salz ausgeschieden
wird, daher auch das Meereis Süßwasser liefert.
Schon in den gemäßigten Zonen bedecken sich die
Meere, wenigstens im Winter, mit Eis; z. B. die Ost-
see selbst in ihren südlicheren Theilen; sogar das schwarze
Meer, ungeachtet feiner südlichen Lage. ")
In den kalten Zonen dagegen stößt man im Meere
auf ungeheure Massen ewigen Eises, das sogenannte Po-
lareis.
Dieses zeigt sich entweder in ungeheuren Blöcken, Eis-
bergen, oder in weit ausgedehnten Flächen, Eisfel- *)
*) Im Janer 1329 erstreckte sich bey Odessa das Eis mehrere
Meilen weit in die See hinein, so daß die Schiffe nicht in
den Hafen einlaufen konnten.