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1. Theil 2 - S. 274

1861 - Hanover : Rümpler
274 So heidnisch unversöhnlich waren. Was war der Grund? Der Brotneid? War er's nicht? Nein. Dieser sang: 'Verwahrt das Feuer und das Licht!' Allein so sang der andre nicht; Er sang: 'Bewahrt das Feuer und das Licht!' Aus dieser so verschiednen Art, An die sich betb im Singen zänkisch banden, Aus dem Verwahrt und dem Bewahrt War Spott, Berachtung, Haß und Rach und Wuth entstanden. 'Die Wächter,' hör ich viele schrein, 'Verfolgten sich um solche Kleinigkeiten? Das mußten große Narren sein!' Ihr Herren, stellt die Reden ein, Ihr könntet sonst unglücklich sein! Wißt ihr denn nichts von so viel großen Leuten, Die in gelehrten Streitigkeiten Um Silben, die gleich viel bedeuten, Sich mit der größten Wuth entzweiten ? 193. Der Gesandte Vesser am Hofe von England 1685. Bon Klopp. Gcschichtsbibliolhck. Hannover 1853—56. I, 63. Jm siebzehnten Jahrhunderte gehörten die Fragen des Cere- moniells zu den wichtigsten Verhandlungen der Fürsten und ihrer Gesandten. Bekannt ist vor allem die Thatsache, daß nach dem schmählichen Raube Straßburg's durch den französischen König Ludwig Xiv. die deutschen Reichsfürsten und ihre Gesandten sich nicht einen konnten, nicht etwa über die Art der Abwehr des schändlichen Friedensbruches, sondern über ihre Sitze, über den Vortritt, und was dergleichen Dinge mehr waren. So traurig dies war, so hatte der Railgstrcit doch auch seine lustigen Seiten. Ein solches Beispiel ereignete sich einige Jahre später am Hofe Jakob's Ii. von England. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm voii Brandenburg batte Besser, der sich in seiner Zeit allch als Dichter auszeichnete, als Legatioiisrath nach Loiidon geschickt. Besseres hauptsächlichste Empfeh- lung dazu war seine kräftige, schöne Gestalt, ein feines Beiiehmeil uiid eine vollständige Kunde des Ceremoniells, die ihm später auch die Stelle eines Oberceremonienmeisters verschaffte, erst in Berlin und iiachher in Dresden. Er hatte deii Auftrag in London, dem Könige Jakob Ii. zu seiner Thronbesteigung Glück zu wüilschen, und nahm sich vor, dabei deii Vortritt vor dem venetianischen Ge- sandten Vignvla zu verlangen, da er einen Monarchen vertrete, dieser eine Republik. Er verlangte dies von dem Italiener am Tage vor der offiziellen Audienz; aber Vignola war nicht willens, diesem Verlangen nachzugeben, und es erhob sich ein Streit zwischen beiden. Die andern Gesandten suchten zu vermitteln, und auf
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