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1. Theil 3 - S. 76

1861 - Hanover : Rümpler
76 ' 42. Äuiterierende Sprichwörter. Eisttcin: Formeln der hochdeutschen Sprache. Leipzig 1841. 5ute Freunde sind wie alter Wein. — Alte Schuhe und alte Sitten drücken nicht. — Besser biegen als brechen. — Was dich nicht brennt, das blase nicht. — Frisch, fröhlich, fromm und frei! — Früh gesattelt, spät geritten. — Manches wird besser gepfiffen, als gesagt. — Die Habe ist wie der Haber (Besitzer). — Gutes Land, böse Leute. — Es giebt viele Lesemeister, aber wenig Lebe- meister. — Gottes Mühlen mahlen langsam. — Maste ich, so roste ich,' sagt der Schlüssel. Allzu scharf macht schartig. — Des Volkes Stimme ist Gottes Stimme. — Süß getrunken, sauer be- zahlt. — Wer treu ist, der trauet. — Wagen gewinnt, wagen ver- liert. — Auf den Wellen ist alles Welle. — Gottes Wille hat kein Warum. — Von Worten zu Merken ist ein weiter Weg. — Ein frischer, froher Mllth geht über Geld und Gilt. — Gänschen hinüber, Gans herüber. — Die falschen Katzen vorne lecken, hinten kratzen. — Nach und nachz durch und durch; um und um; über und über; für und für! — Viel Schein, wenig Sein. — Ich schweige dir, so schweig du mir. 43. Die beschränkte Frau. Bon Annette v. Droste-Hülshos. Gedichte. Stuttgart und Tübingen 1844. S. 224. Ein Krämer hatte eine Frau, Die war ihm schier zu sanft und milde, Ihr Haar zu licht, ihr Aug' zu blau, Zu gleich ibr Blick dem Mondenschtlde; Wenn er sie sah so still und sacht Im Hause gleiten wie ein Schemen, Dann faßt' es ihn wie böse Macht, Er mußte sich zusammen nehmen Vor allem macht' ihm Überdruß Ein Wort, das sie an alles knüpfte, Das freilich in der Rede Fluß Gedankenlos dem Mund entschlüpfte: 'In Gottes Namen,' sprach sie dann, Wenn schwereprüfungsstunden kamen, Und wenn zu Weine gieng ihr Mann, Dann sprach sie auch: 'In Gottes Namen.' Dasschien ihm lächerlichunddumm, Mitunter frevelhaft vermessen; Oft schalt er, und sie weinte drum Und hat es immer doch vergessen. Gewöhnung war es früher Zeit Und klösterlich verlebter Jugend; So war es keine Sündlichkeit Und war auch eben keine Tugend. Ein Sprichwort sagt: Wem gar nichts fehlt, Den ärgert an der Wand die Fliege;' So hat dies Wort ihn mehr gequält, Als Andre Hinterlist und Lüge. Und sprachsiesanft: 'Es paßte schlecht!' Durchdemuth seinen Groll zuzähmen, So schwur er, übel oder recht, Werd' es ihn ärgern und beschämen. Ein Blütenhag war seine Lust. Einst sah die Frau ihn sinnend stehen Und ganz versunken, unbewußt So Zweig an Zweig vom Strauche drehen; 'In Gottes Namen!' rief sie, 'Mann, Du ruinierst den ganzen Hagen!'
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