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1. Theil 3 - S. 242

1861 - Hanover : Rümpler
242 obern Pirch und Bülow vereint das Dorf Planchenois, mid das Verderben des französischen Heeres ist entschieden. Der Rückzug artet iu wilde Fliccht aus, die Truppeu aller Waffen, mit Geschütz und Fuhrwerk untermischt, drängen sich auf der Straße von Ge- nappe und Charleroi; die Nacht nimmt die Flüchtigen auf. Es war schon völlig dnnkel, als Blücher und Wellington auf der Hohe voll Belleallianee zusammentrafen und sich gegenseitig als Sieger begrüßten. Diese Höhe führte den Namen von der Ver- bindung zweier schöner Braritleute, welche sich hier niedergelassenz Blücher, der siegreichen Waffenverbindung zu Ehren, nannte die Schlacht nach diesem Namenz Wellington nannte sie, dem einge- führteil Gebrailche gemäß, nach dem Hauptquartiere, welches er an dem Tage gehabt, die Schlacht voil Waterlooz Napoleon die von Mont-St. Jeanz welcher dieser Namen in der Folge vorherrschend bestehen wird, ist noch die Frage. Wem die Ehre des Tages vor- zugsweise gebühre, darüber ist viel gestritten worden; in Betreff Blücher's dünkt uns der Streit unnütz: wem sie zugesprochen, wie sie vertheilt werden möge, immer wird wahr und fest bestehn, daß Blücher und die Preußen gethan, was hier erzählt worden, imb dies kann genügen. Blücher hegte für Wellington von jeher ganz besondere Achtung lind Zuneigung, und sein inniges Vertrauen zu demselben batte weder Groll wegen Ligny, wozu keine Stimme befangenen Unmuths ihn gegen bessere Überzeugung aufreizen ge- koilnt, noch dann Zweifel wegen Bellealliance in seiner Brust auf- kommen lassen; ihm fiel auch jetzt nicht ein, mit eifersüchtiger Rech- nung das gemeinsame Werk in seinen und seines Waffenbruders Antheil scharf sondernd 311 zerlegen. Wellington selbst aber schloß seinen Bericht an den Prinzregenten von England mit den so gerechten als edlen Worten der Anerkennung: <Jch würde nicht nach meiner Überzeugung sprechen, wenn ich nicht dem Feldmar- schall Blücher und dem preußischen Heere das glückliche Ergebnis dieses furchtbaren Tages beimäße, durch deren Beistand, welchen sie mit so großer Bereitwilligkeit und so zur rechten Zeit mir ge- leistet haben.' Die Schlacht war gewonnen, aber die Arbeit noch keineswegs vollendet. Das Heer Wellingtons hatte furchtbar gelitten, die Menschen und Pferde konnten nicht weiter. Die Preußen waren kürzere Zeit im Kampfe gewesen, die Anstrengung des Marsches kam nicht in Anschlag. Von dem Nachdringen beider Heere auf derselben Straße fürchtete man überdies nur Verwirrn-ng; man kam deshalb überein, Wellington sollte, nach für erst höchstnöthiger kurzer Rast, über Nivelles und Binch in Frankreich einrücken, während Blücher unmittelbar die Verfolgung Napoleones und seines geschlagenen Heeres übernähme. Also noch in derselben Nacht gieng Blücher sofort nach Genappe, wo sein Vortrab den Feind, der sich anfangs vertheidigen wollte, um elf Uhr in der Nacht zu weiterer
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