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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 121

1889 - Berlin : Vahlen
144. 145. Maximilian I. Der verfall des Rittertums. 121 Ferdinands des Katholischen von Aragomen und Jsabellas von Castilien. Auf den ltesten Sohn dieses Paares, Karl, erbten vter-licherseits die burgundischen Lande, mtterlicherseits die spanische Krone, zu der damals auch die von Neapel und teilten gehrte, so wie die Herrschaft der durch Columbus gerade damals (1492) entdeckten neuen Welt. Der jngere Enkel Maximilians, Ferdinand, war mit Anna, der Tochter des Knigs von Ungarn und Bhmen, ver-mahlt, während sich deren Bruder, der König Ludwig, mit Maria, Ferdinands und Karls Schwester verheiratete. Ludwigs Ehe blieb kinderlos, und als derselbe 1526 gegen die Trken fiel, gingen Ungarn und Bhmen an Ferdinand der, der von seinem Bruder Karl auch die gesamten deutsch:sterreichischen Lnder abgetreten erhielt. So entstand hier spter unter Ferdinand eine stliche europische Gromacht des Hauses Habsburg, wie unter Karl eine westliche entstanden war. Diese letzte glnzende Wen-dung des sterreichischen Glckes erlebte zwar Kaiser Max nicht mehr, doch konnte schon in seinen letzten Jahren sich kein Frstenhaus Euro-pas mit dem der Habsburger vergleichen. D. Deutsches Volksleben in dieser Periode. 145. Das Rittertum und sein Verfall. Die Kmpfe gegen die Unglubigen Hattert dem Rittertum seine eigentliche Weihe ge-geben. Es verfiel, sobald die Kreuzzge aufhrten. Seit Ende des 13. Jahrhunderts blhte es nur noch in Preußen, wo der Deutsch-ritter-Orden gegen die Heiden siegreich kmpfend vordrang. Allent-halben sonst war das Leben der Ritter, hherer Ziele entkleidet, in die Kreise ihrer Landschaft und ihrer engen Burgen gebannt. Zagd und Trunk und Fehden mit den Nachbarn, das waren des Ritters Beschftigungen. Roheit und wstes Treiben ri ein. Die Bauern, welche dem Ritter zinsen sollten, verarmten in der wilden Zeit, mit ihnen die Ritter. Dann griffen sie, verwildert wie sie waren, wohl zu Raub und Nhme. Die Ritterburgen wurden der Schrecken des Kaufherrn, dessen Wagenzge die Straen, dessen Schiffe die Flu-wege Deutschlands besuhren. Stdter und Ritter waren die grimmig-sten Feinde. Ein gefhrlicherer Feind erstand den Rittern in den mchtigen Landesfrsten. Selbst die Bndnisse, zu denen sich die Ritter zusammenthaten, vermochten gegen die einheitliche, immer mehr wachsende Macht der Landesherren auf die Dauer nichts, zumal als vor einer neuen Bewaffnung das unbehilfliche Ritterheer auch feine kriegerische Bedeutung verlor.
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