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1. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 81

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Asien. 81 schlage, weshalb es an Strömen fehlt. Es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis. Die Luft ist den Tag über glühend heiß, während die Nächte ziemlich kühl sind und den Tau nicht selten in Reis verwandeln. Abgesehen von ausgedehnten Steppen und Oasen, in denen die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara. Trotzdem befinden sich auf dem Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der Kaaba in der Hauptmoschee, und Medina mit dem Grabe des Propheten. Arabien ist ein echtes Wüstenland mit afrikanischer Natur. 3. Das K ü st e n l a n d bildet einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmig- keit der Hochebene. Die Landschaften Hedschas und Jemen stehen unter türkischer Hoheit. Jemen liefert vortrefflichen Kaffee. Nach der setzt verfallenen Hafenstadt M o ch a hat eine kleine, rundliche Bohnensorte verschiedener Pflan- zungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. Ferner kommen von dort die arabischen Spezereien: Balsam (harzigölige Ausscheidung des Balsambaumes), Weihrauch (Erzeugnis mehrerer Akazien) und Myrrhen, auch Gummiarabikum (ein Gummiharz). Das Küstenland heißt mit Recht „Das Glückliche Arabien". 4. Die westlichen und östlichen Küstengebiete gehören den Türken. Das Innere wird von nomadisierenden Beduinen (= Wüstensöhnen) durchzogen. An der Südküste besitzen die Engländer Aden, eine wichtige Dampfer- und Kohlen- station, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. Auch der wichtige Hafen K o - weit und das Randgebiet Oman ist britisches Schutzgebiet. 0. Mesopotamien. 1. Es liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Seine Be- wässerung empfängt das Tiefland vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Vor der Mündung in den Persischen Meerbusen ver- einigen sich beide Flüsse zum S ch a t - e l - A r a b. Mesopotamien ist zum größten Teil ein Anschwemmungsland wie Ägypten. Sein Fruchtland, das halb so groß ist wie das Deutsche Reich, eignet sich vorzüglich zum Baumwoll- und Weizenbau. Da aber die alten Bewässerungsanlagen meist verfallen sind, so trägt Mesopotamien heute den Charakter einer Steppe und streckenweise einer Wüsile. 2. Durch Mesopotamien führt der nächste Verbindungsweg von Europa nach Vorderindien. Mit der Vollendung der hauptsächlich von deutschen Unter- nehmern in Angriff genommenen Bagdadbahn wird in dem bis jetzt ver- ödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. In Mesopotamien gewinnt die Türkei durch die Bagdadbahn eine große und reiche Provinz im Frieden. 3. Am Tigris liegt M o s u l, in dessen Nähe die Ruinen von Ninive. Bag- dad , im Mittelalter eine Stadt voll Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben. Am Euphrat H i l l e h , in dessen Nähe die Ruinen von B a b y l o n. Mesopotamien, das Land des Paradieses, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Von zwei herrlichen Strömen geboren und umschlossen, glich das babylonische Schwemmland im Altertum einem Treibhause von beispielloser Fruchtbarkeit. Überreich au Sesam und Obst aller Art, bildete das Land auch eine unerschöpfliche Kornkammer und
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