1832 -
Berlin
: Duncker u. Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von, Ritter, Carl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Europa. Ab sehn. ».
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hin, steil und stetig, gegen Südosten, zur Donau hin, aber
sanft und terrassenförmig, doch so, daß die letzte Terrasse
den steilen Lhalrand der Donau bildet. Das Gebirge ist
plateauartig geformt, unterscheidet sich daher wesentlich von
den Kettenzügen der Sudeten und den Bergreihen des Böh-
merwaldes. Es hat unter den bisher beschriebenen Gebir-
gen die meiste Aehnlichkeit mit dem mährischen, aber es un-
terscheidet sich von demselben bedeutend durch die Form sei-
ner Abfälle und seinen inneren Bau. Es ist höhlenreich,
wasserarm, daher wenig bebaut und waldlos, besonders in
der eigentlichen rauhen Alp, in der Gegend von Urach und
Blaubeuren.
Jenseits der Donau zieht derselbe Bergzug in dersel-
den Richtung bis zum Rhein, von dem er durchbrochen
wird, und südwestwärts weiter (als französischer Iura) bis
zum Rhone-Durchbruch zwischen Fort l'ecluse und St. Ge-
nis (s. unten).
cc) Der westliche Bergzug; der Schwarzwald und
Odenwald.
Dieser Bergzug hebt im Süden am Rheine an, wo er
sich mit der südwestlichen Fortsetzung des vorigen vielfach
verzweigt, und eine Masse mit ihm bildet. Von hier zieht
er nördlich bis zum Mayn, 46 Meilen weit, bei einer mitt-
leren Breite von 4 Meilen. Er trennt die oberrheinische
Tiefebene im Westen von der schwäbischen Hochebene im
Osten. Der südliche Theil desselben, der Schwarzwald,
welcher nordwärts bis zur Murg reicht, ist durch eine sieben
Meilen lange Gebirgslücke von dem nördlichen, dem Oden-
walde, getrennt.
Der Schwarzwald ist in seinem südlichen Theile am
höchsten, schroffsten und wildesten (oberer Schwarzwald).
Hier liegen viele Gipfel von 3000 bis 4000' Höhe, unter
denen der Feldberg (4600') am höchsten ist. Die Abfälle
des Gebirges gegen Süden und Westen sind schroff und
steil, gegen Osten sanft und allmählig. Nordwärts geht
dasselbe nach und nach in die erwähnte Gebirgslücke über,