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1. Lehrbuch der Geographie - S. 51

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
51 Die Geschichte der Geographie. Behandlung der Geographie, hauptsächlich durch griechische Ge- lehrte, unternommen (Strabo 20, Ptolemäus 150 n. Ch.) §. 150. Alles, was das Alterthum hierin gethan hatte, ging im Mittel alter bei dem Umstürze des römischen Reiches durch die Germanen anfänglich verloren, und als sich aus den Verwirrungen der Völkerwanderung die Staaten und Völker des mittleren und südlichen Europas allmählich entwickelten, so blieb ihr Gesichtskreis anfangs fast nur auf die Länder beschränkt, die sie bewohnten. Auch die Kenntnisse, welche die Araber bei ihrer ausgedehnten Verbreitung über Asien und Afrika erwer- den mußten (Abulfeda 1345), blieben, eben so wie die Ent- deckungen der Normannen in Nordamerika, für die Euro- päer damals ohne Bedeutung. Erst als endlich in den germanisch- europäischen Staaten die Grundlagen eines neuen Cultnrzustandes befestigt waren, fing der Blick der europäischen Völker an sich wieder auszudehnen und zwar, ähnlich wie im Alterthum, zuerst nach Osten durch die Kreuzzüge über W cftasien, später durch einzelne Kaufleute und Missionaricn, besonders von Italien aus, über das mittlere und östliche Asien (M. Polo 1300). §. 151. Aber im fünfzehnten Jahrhundert entwickelte sich, befördert durch das schnelle Steigen der geistigen Bildung, welches diese Zeit auszeichnet, ein bisher nie bemerkter Eifer, eine wahr- haft leidenschaftliche Lust an geographischen Entdeckungen, an der allerdings Gewinnsucht wie Bckchrungseifer auch bedeutenden Antheil hatten; damit traten zugleich die Seevölker des west- lichen Europas an die Stelle der Südeuropäer, und sie sind seitdem hauptsächlich die entdeckenden Völker geblieben. Zuerst waren es die Portugiesen und Spanier, welche dieser Eifer entzündete. Jene erforschten Afrika und Südasien (Vaseo de Gama 1498), diese Mittel und Südamerika und den atlantischen Ocean (der Genueser Chr. Columbus 1492), wenig später wurde der große Ocean (Fern. Magalhancs 1519) durchschifft und damit zum ersten Male die Erde umsegelt. In gleicher Weise nahmen seit dem Ende des sechszehnten Jahr- hunderts die übrigen Seemächte an den Entdeckungen Theil und setzten das von den Spaniern und Portugiesen angefangene Werk eifrig fort, die Holländer besonders im asiatischen Archipel und in Australien, die Engländer und Franzosen in Nordamerika. So trat in diesem glänzendsten Zeitraume der Entdeckungsgeschichte die ganze Erdoberfläche unerwartet schnell aus dem Dunkel, das sie bis dahin verhüllte, hervor, obschon es allerdings fast bloß die Küstenumrisse der Länder und die Oceane waren, die man kennen lernte, weil die angewandten Mittel dem Enthusiasmus jener Zeit nicht entsprachen. 4 *
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