1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Afrika. Das südliche Hochland.
den Abfallen zu fehlen, und es ist wahrscheinlich das einförmigste
und unvollkommenste Beispiel dieser Naturform auf dem ganzen
Erdboden), werden in O., W. und S. von zusammenhangenden,
zum Meere abfallenden Randgebirgs und Stufenländern von einer
auffallend gleichförmigen, dabei so ungünstigen Bildung umgeben,
daß das Eindringen in das Innere allenthalben sehr erschwert
wird; daher ist cs bis jetzt auch nur an der Südseite mit Erfolg
versucht worden. Im Norden ist das Land gänzlich unbekannt,
es scheint dort theils zum östlichen Sudan abzufallen, theils un-
mittelbar an das abessinische Gebirgsland in No. zu stoßen.
Große Flußsysteme von meist nur unvollkommener Bildung kennt
man darin nur drei.
§. 159. Der allein genauer bekannte Süd theil des Hoch-
landes (bis 210 ) besteht aus weiten, theils flachen, theils
hügligen Ebenen von 5 bis 6000 F. Höhe und allmählicher
Senkung gegen W., die theils öde Sandwüften, theils dürres
und trockenes Gebüschland bilden, eben so arm an Bäumen wie
an Wasser, doch reich au Thieren aller Art. Niedrige Höhenzüge
mit wilden Felsbergen von höchstens 1000 F. relativer Höhe ziehen
über diese Ebenen von W. nach O., so die Karri im Süden,
die Magaaga, die Berge bei Kurrichane im Norden des
Garicp. Zm Süden besteht das Land von dem Rande der Ab-
fattstufen an bis zum Gariep aus dürren, nur mit niedrigem
Gebüsch bedeckten Ebenen, nördlich von ihm sind auf der Ostseite
die Hochflächen au einigen Stellen reicher an Gras und Bäumen,
etwas besser bewässert und bewohnt, allein westlich davon ist eine
ausgedehnte, schrecklich öde Sandwüste. Friedliche, meist nicht
ganz ungebildete Hirtenvölker, (die Kora und andere Hotten-
totten um den Gariep, die Kaffernstämme der Beetschuanen,
Barrolong u. s. w. N. von ihm, wilde Bosjesmans
allenthalben zwischen ihnen), bewohnen diese Ebenen; europäische
Missionarien haben sich in ihrer Mitte niedergelassen, (Griqua-
town, Litäku, Nabis), Colonisten mit ihren Heerden nur am
südlichsten Rande.
8. 160. Diese Ebenen durchströmt der Oranjefluß oder
Gariep, der auf den östlicheren Hochebenen, mit denen der Abfall
zum indischen Ocean nach O. beginnt, aus mehreren großen
Quellarmen, besonders dem Kygariep (gelben G.) und dem
Nugariep (schwarzen G.), entsteht und im Mittelläufe als ein
tiefer und breiter Strom anfangs in einem reichen und bewaldeten
Thale nach W. fließt; später aber hört die Niederung allmählich
ganz auf, und der Fluß durchschneidet öde Wüsten, ohne Zuflüsse
zu empfangen, die, ehe sie ihn erreichen können, versiegen (der
Sakrivier, der Kruman). Später durchbricht er in langen
Katarrakten durch ein äußerst wildes Felscnland den Abfall des