1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Asien. Armenien.
'Jgooo F. hoch erhebt), nach dem Thäte des oberen Wcstfrat
(Erzerum 7000 F. hoch), ein anderes umfaßt nördlicher den
Distriet von Kars an der Quelle des Kur und südlicher das
lange Thal des Murad (über 5000 F. hoch), von der Ebene
von Erzerum geschieden durch das Gebirge Bingheul, endlich
il. von Bayazid die Ebene, in welcher der salzige See Wau
(an 50oo F. hoch) liegt, allenthalben von hohen Gebirgen (der
Sipandaghch1000 F.) umgeben, und S. davon an der Süd-
gränze des Hochlandes die 7ò00 F. hohe Ebene Ali bang.
§. 275. ^Wie auf der Ostseite ist der Abfall des Hochlandes
nach W. allmählich, zuerst in eine breitere, fruchtbare Thalstufe,
so von Erzerum in Nw. Baiburt und in W. Kara ja, dann
steigt man über mehrere parallele Stufenthälcr herab nach Trap-
pe z u n t zum schwarzen Meere, nach T o ka t und Siwa s in
das Innere Kleinasiens. Südlicher bildet die vom Euphrat
durchflossene Thalebene von Malatia (das alte K lein arme-
ni en) diese mittlere Stufe. Der südliche Abfall dagegen cnt-
spricht durch Steilheit dem nördlichen. An der Südseite des
Muradthales und des Wan zieht eine Reibe Bergketten, Aladag
genannt, mit hohen Schneebergen (der Ziddadag S. vom Wan
.13000 F. hoch); wenige beschwerliche Pässe (der von Bidlis)
führen durch diese Berge hindurch. Darauf folgt eine breite
Längenstufe, in welcher der Tigris (in der Thalebene von
Diarbekr) nach O., westlicher auch der Euphrat auf eine
Strecke nach W. fließt; andere Bergzüge, die von O. nach W.
ziehen und nur bis 3000 F. sich erheben sollen (der Karadag),
begränzen sie in S. Dies ganze Abfallgebirgsland heißt
Westkurdista n.
§. 276. Die ursprünglichen Bewohner des Hochlandes sind
die Armenier, die den Syrern verwandt scheinen und in dieser
ihrer Heimath hauptsächlich von der Viehzucht leben, während sie
sich über einen großen Theil Asiens und selbst bis nach Europa
als geschickte und unternehmende Kaufleute verbreitet haben. Der
größte Theil des Landes bildet eine Provinz des o smani sehen
Staates, der frühere persische Antheil am Aras ist jetzt ein
Theil des russischen Reiches geworden. Die vielen politischen
Veränderungen, denen diese Gegenden ausgesetzt waren, haben
auch Fremde in das Land geführt, ganz besonders aber haben sich
in allen Gebirgen, vornehmlich in den südlichen, die räuberischen
Stämme der Kurden niedergelassen.
(Anm. Die Stellung Armeniens als des Verbindungsgliedes zwischen
Persien und Kleinasien. Seine Selbständigkeit im ersten Jahrhundert
vor Ch., das Gräuzland zwischen den großen Monarchien der Römer
und Parther, Byzantiner und Sasianiden, Türken und Perier. Die
Armenier als Christen, den Einwohnern von Habesch ähnlich'».