1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Asien. Arabien.
banale schon vor ihrem Zusammenflüsse in vielfacher Verbindung
stehen, ein Land von der außerordentlichsten Fruchtbarkeit, einst
auf das vollkommenste angebaut, (der auffallendste Gegen saß gegen
die es einschließenden Sandwüstcn), jetzt aber im ärgsten Verfall
und fast ganz verwildert. Diese Beschaffenheit bleibt dem Lande
bis an das Delta.
(A n m. Die Wichtigkeit Babyloniens als des Mittelpunctes der großen
Monarchien, die Persien und Vorderasien umfaßten. Die Hauptstädte
(N i n i v e), B a b y l o n, S e l e u c i a, K t e si p h o n, Bagdad, Bassora.
Die Pläne Alexanders. Der indische Handel. Der Schutz der Wüsten.
Die Lage von Edessa in der oberen Stufe).
§. 284. Auf Babylonien folgt als Fortsetzung dieses Stu-
fenlandes der einem großen Tbale zwischen den Bergen Persiens
und Arabiens ähnliche persische Meerbusen, der im allge-
meinen auch nach So. geht, 135 M. lang, im Durchschnitt über
20 breit und durch die Straße von Ormuz mit dem Orean
verbunden ist. Seine von heißen, wüsten und wasserlosen Sand-
ländern begränzten Küsten sind an der persischen Seite meist
sicher und steil (die Häfen Ormuz und Abu sch ähr, die südlichen
Eingänge zu Persien), an der arabischen flach, voller Sandbänke
und gefährlich (die an Perlen reichen Inseln Bahrein). Das
Meer hat jetzt lange nicht mehr die Bedeutung wie zu den Zeiten,
da Babylonien der Mittelpunrt eines mächtigen Staates und
ausgedehnten Verkehrs war.
(Anm. Dev persische Meerbusen und der Euphrat als die zweite Straße
vou Indien nach Europa (§. 254 Anm.) theils nach Phönizien, theils
nach Antiochia. Die älteste Geschichte der Phönizier. Die Portugie»
sencolonie in Ormuz; das arabische Maskate).
§. 285. Die Bewohner Mesopotamiens sind im oberen
Theile theils syrischer Herkunft, so weit sie ansässig sind,^ theils
umherschweifende, räuberische Nomadenhorden weniger Türken
und Kurden als vielmehr in dieser und noch mehr in der
mittleren Stufe Araber. In Babylonien haben die politischen
Veränderungen, welche dies Land betroffen haben, die ursprüng-
liche Bevölkerung nach und nach ganz verdrängt; die jetzige ist
ein buntes Gemisch mit überwiegenden arabischen Elementen.
Das ganze Land steht unter der Oberherrschaft dcö türkischen
Sultans.
§. 286. (1) Arabien (Dj czira a l ara b). Diese Halb-
insel zwischen dem persischen und arabischen Meerbusen (mit der
Wüste 56000 Qm. groß) hat nicht bloß durch ihre Lage, sondern
auch durch ihre Natur große Verwandtschaft mit Afrika. Sandige
und wüste Ebenen, bäum und wasserarm, (es giebt auf der ganzen
Halbinsel nur einige Bäcbe), mit heißem, trockenen Klima, nur
durch einzelne, zerstreute Oasen bewohnbar gemacht, herrschen in
Arabien vor, das danach den Ucbergang Asiens zu Afrika bildet,