1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
124 Südeuropa. Die spanische Halbinsel.
§. 310. Ganz abweichend find die beiden Flügel der
Pyrenäen in W. und O. gebildet. Der erste besteht aus einem
schmaleren Nucken, der nach dem Meere zu allmählich bis 3000 F.
herabsinkt und hier mit den kantabrischen Bcrgzügen in Verbin-
dung steht, auch bequemere Passagen darbietet als weiter in O.,
nur wenige Berge steigen hier über 6000, der Pie d'aniö bis
8000 F. auf. In O. dagegen breiten sich die Pyrenäen von der
Segrcquelle an aus und bilden das Bergland von Roussillon,
das aus mehreren, parallel nach No. ziehenden Ketten besteht,
Zwischen denen Längenthäler liegen (das des Tech, des Teta).
Ueber die südlichste Kette führt der Hauptpaß von Bell eg arde,
in der folgenden erhebt sich plötzlich der Canigou bis 8600 F.,
die dritte heißt les Corbleres und sinkt zur Ebene von Car-
cassonne herab.
(Anm. Die Hauptstraßen von Frankreich nach Spanien).
§. 311. Am nördlichen Fuße der Pyrenäen beginnt ein
Gürtel von Verbergen, der sich von 12 bis 1500 F. bis 4 bis
500 F. Höhe herab senkt und dann in die Ebene der Gaseogne
übergeht, er fehlt jedoch den westlichen Pyrenäen, die unmittelbar
von der Ebene begränzt werden. Dieser Gürtel bildet die Land-
schaften Böarn, Obergascogne, Foir. Es ist ein schönes,
anmuthiges, gut bewässertes Land mit niedrigen Bergen und reichen
Thälern, besonders sind die Thalspalten, in denen die reißenden
Ströme des Gebirges (Gave genannt) oft in schönen Fällen aus
den Bergen hervortreten (wie das Thal von Campan) gepriesen.
§. 312. Die südlichen Stufen des Hochgebirges sind bedeu-
tender und bilden die Gebirgsländer von Katalonien, Ober-
aragonicn und Navarra. Sie bestehen hier aus allmählich
sich senkenden, von den zahlreichen Zuflüssen des Ebro durchschnit-
tenen Bergzügen, die in Navarra (die Thäler des Arg a und
unteren Aragon) bis zum Ebro selbst reichen, in Oberara-
gonien (die Thäler des Aragon, Gallego und Cinca)
in das Tiefland sich herabsenken. In Katalonien, wo diese
Bergzüge die Thäler des Segre, Llobregat und Ter um-
schließen, dehnen sie sich weiter nach S. aus und fallen zugleich
nach O. zum Meere ab, an dem sich einzelne, von Bergen um-
schlossene, schöne, reiche Küstenebenen (das Ampurdan, die
C a m p o s von Barcelona und T a rr a g o n a) ausbreiten. Nir-
gends sind diese Bcrgzüge von bedeutender Höhe (der Monscny,
der Mon serrate 3800 F.), allein gewöhnlich bewaldet und mit
schön bebauten Abhangen, besonders ausgezeichnet aber sind die grö-
ßeren Ebenen in diesem Stufenlande (die V cg cria von Vich, von
Manresa, das Fontanat) durch Schönheit und Fruchtbarkeit.
(Anm. Verhältniß von Navarra und Katalonien zu Frankreich.
Die historisch ganz verschiedene Stellung Aragonien s).