Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geographie - S. 146

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Südeuropa. Das Mittelmcer. U() §. 356 Der vielfachen Zertbcilung des Landes und der Abwechselung in seiner Bildung entspricht es, daß ursprünglich nicht nur verschiedene Volksstämmc (der eigentlich griechische, der il lyrische, der thrari sehe) darin bestanden, sondern auch eine sehr große Zahl einzelner Völker und kleiner Staaten in ihm sich ausbildeten, so wie cs durch die Landesnatur wesentlich befördert wordpn ist, daß im südlichsten Theile der Halbinsel die Griechen, allerdings einer der edelsten Menschenstämme, die die Geschichte kennt, im Alterthume eine so außerordentliche Bildung zu entwickeln im Stande waren. Zu diesen ursprünglichen Be- wohnern sind im Laufe der Zeit noch andere Bolksstämmc einge- wandert, besonders Slaven, die sich über den größten Theil des Landes verbreitet haben und jetzt für die Hauptbewehner anzu- sehen sind, und Türken, die Herren, obschon hauptsächlich nur auf die Städte beschränkt. Die älteren Einwohner haben sich theils mit den Slaven (oft so, daß sie auf diese ihre Cultur übertrugen), verbunden, (wie in Thracien, Macedonie», in den Neugriechen), theils ihre Selbständigkeit mehr bewahrt (die Albanier, die Nachkommen der Illyrier); große Theile sind ganz von reinen Slavenstämmen (den Bulgaren, Serviern, Bosniern, Kroaten u. s. w.) eingenommen. Obwohl die Türken vor einigen Jahrhunderten Herren der ganzen Halbinsel geworden sind, hat ihr politisches Uebergcwicht doch die natürlichen Verschiedenheiten, die zwischen den einzelnen Landschaften bestehen, nicht aufheben können, und während sie einige niemals unterwor- fen haben (Montenegro und die dalmatische Küste, die fast stets dem Schicksale der östlichen Lombardei gefolgt ist), haben sich beim Verfalle ihrer Macht andere Theile in verschiedenem Grade selbständig zu machen gewußt (das Königreich N eng rie- chen land, das Fürstenthum Serbien). (sinnt. Die historische Verbindung der Halbinsel mit Dorderasten §. 301). §. 357. Ehe wir zu Mitteleuropa übergehen, haben wir noch das Mittelmeer zu betrachten, das merkwürdige Binnen- meer, welches die drei Continente der alten Welt auf das engste verbindet. Es ist ein Ganzes für sich (Mare internimi), fast einem colossalen Landsee (von gegen £0000 Qm. Größe) gleich, der durch die kaum 2 M. breite Straße von Gibraltar mit dem atlantischen Ocean in Verbindung steht, über 500 M. lang, im Mittel gegen 80, an der breitesten Stelle 240 M. breit. Allenthalben wird es von Gebirgsländern umgeben, nach allen Richtungen von Inseln durchschnitten, es endet in zahlreichen Busen und Golfen und zeigt in dieser Hinsicht eine Mannigfaltigkeit und Abwechse- lung der Bildung, die es zu dem vollkommensten aller Binnen- meere erhebt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer