1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Mitteleuropa. Das uiederrheinische Bergland. 173
§.409. Das nieder-rheinische Bergland. Am Nord-
ende der Vogesen und der Ebene Lothringens erhebt sich ein
Berglaud, das von der Quelle der Sambre No. bis zu der der
Diemel zieht, etwa 50 M. lang und gegen 20 breit. Es ist ein
Plateau mit hügliger Oberfläche, im Durchschnitt von 1500 F.
Hohe, über dem sich die höchsten Spitzen nur um höchstens
1200 F. erheben; sein Abfall ist nach O., W. und N. allmählich,
(auf der Nordseite dringt das Tiefland am Rhein in einem Busen
tief hinein), nach S. steil. Zwei Queerspalten durchschneiden es in
ganzer Breite, an der Westecke die von der Maas, in der Mitte
die vom Rhein durchflossene, durch welche das Ganze in zwei
Abtheilungen zerfällt; diese werden überdies noch beide von zwei
Längenspalren (den Thälern der Mosel und Lahn) ganz durch-
schnitten und jede in einen nördlichen größeren und plateauförmigen
und einen südlichen kleineren Theil, in dem die Kettenbildung
mehr hervortritt, getheilt.
§. 410. Das west nied errh einische Bergland steigt am
Rhein steil auf mit dem Plateau der Eifel von etwa 1600 F.
Höhe, über welchem sich nur niedrige Höhen zerstreut erheben,
(die hohe Acht 2200 F., die hohe Eifel u. s. w.); sonst sind
es breite Flächen, nicht selten kahl und öde, an anderen Stellen
bewaldet, im Ganzen wenig ergiebig. Besonders interessant ist es
durch die zerstreuten Berge von Kegclform und rundlichen Vertie-
fungen (der Laach er Sec), welche die deutlichsten Spuren vul-
kanischer Thätigkeit beurkunden. Die Thäler (der Ahr, Roer
und der Zuflüsse der Mosel) sind anfangs flach und breit, dann
felsige, enge Schluchten, die nach dem Ausgange zu immer tiefer
werden. Aehnlichen Charakter behält die westliche Fortsetzung
dieses Plateaus, so in Nw. zwischen der Roer und Ourthe, wo
die hohe Veen eine weite, offene, baumlose, mit Torfmooren
bedeckte Fläche bildet, in der einzelne Puncte über 2000 F. auf-
steigen, und in W. und Sw. am Westufer der Ourthe bis zur
Maas und auf deren Westseite die Ardennen, deren im Ganzen
1500 F. hohe, meist wellige Fläche noch weniger Bergzüge trägt
als die Eifel und nur von tiefen Thälern durchsetzt wird, übrigens
theils mit dichtem Walde, theils mit Gebüsch bedeckt und nur
schlecht angebaut ist; der Reichthum dieser Berge an Kohlen ist Die
Basis der ausgedehnten Fabriken des südlichen Belgiens geworden.
Der westlichste Theil um die Quellen der Sambre jenseits des
tiefen, felsigen Spaltes, in welchem die Maas von Mezi^res
bis Namur das Bergland durchschneidet, ist der niedrigste und
sinkt allmählich mir bewaldeten Höhen zum Tieflandc herab,
während ähnliche auf der Nordseite der Maas von Namur bis
Lüttich den Uebergang zu demselben bilden.
(Anm. Die historische Bedeutung dieser Gegenden. Luxemburg,