1839 -
Prenzlau
: Kalbersberg
- Autor: Meinicke, Carl Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sjiitteu’uvcpa. Das deutsch-polnische Tiefland.
die mit großen Kiefernwäldern bedeckt sind und südlich mit den
Abhängen der nördlichen Sudeten zusammenhangen. Die höchsten
Puncte zwischen der Elbe und Oder erreichen etwa 700 F.
§. 494. Am Ostufer der Oder zieht die Fortsetzung eine
Zeitlang derselben parallel (die Trebnitzer und Tarnowitzer
Berge), dann geht sie südöstlich nach Polen über unter dem Namen
der p o l n i sch e n und östlich von der Weichsel der g a l i z i s ch e n
Landhöhe, wo sie gegen S. unmittelbar an die Abhange der
Karpathen sich anlehnt, in So. aber bis zum Dnjestr reicht und
dann in die russische Tiefebene eintritt. In dieser ganzen Aus-
dehnung hat der Höhenzug etwa 9 bis 1000 F. Höhe; er ist
namentlich nur die Weichsel und den Dnjestr durch Fruchtbarkeit,
üppige Vegetation, ausgedehnte Laubholzwälder und reiche Bewässerung
ausgezeichnet, gegen die Oder zu nimt diese vortheilhafte Beschaf-
fenheit des Bodens allmählich ab, zugleich treten Nadelholzwal-
dungen auf. An einer Stelle erhebt sich auf der Höhe selbst,
während ihre Oberfläche sonst nur mit Hügeln bedeckt ist, ein
besonderes, kleines, aus fünf nach So. ziehenden Ketten bestehen-
des Bergland in der Provinz Sandomir, die Lvsagora,
zwischen der Piliea und Weichsel, welche im S. Katharinen--
berge 1900 F. Höhe erreicht.
§. 495. Die Theile des Tieflandes zwischen diesen beiden
Landhöhen sind die niedrigsten; sie senken sich, jedoch ganz
unmerklich, nach N., und am südlichen Abhänge der nördlichen
Höhe liegt ein Strich von vorherrschend sumpfigen Landschaften,
welche die absolut tiefsten des ganzen Tieflandes sind, weshalb die
künstlichen Flußvcrbindungen am leichtesten in diesen Gegenden
auszuführen waren, wo einst dergleichen natürliche gewiß nicht
wenige bestanden. Bon den vier großen Strömen, welche diese
Ebenen durchschneiden, macht der westlichste, die Weser, die
Gränze mit dem rheinischen Tieflande. Ihr Ober und Mittellauf
durch die hügligen Ebenen Hessens und die Wesergebirge ist schon
erwähnt (§. 435, 458); bei Minden tritt sie durch den breiten
^Spalt der Porta weftphaliea in das Tiefland ein, in welchem sie
nun sogleich zwischen niedrigen, oft überschwemmten Marschufern
nach N. und von der Mündung der Aller an nach Nw. fließt,
bis sie mir einem großen Busen bei Bremer Hafen mündet. Ihre
Schiffbarkeit ist der vielen Sandbänke und des ungleichen Wasser-
standes halber nur beschränkt.
(Anin. Die Lage von Bremen).
§. 496. Tie Elbe entspringt am Südabhange des Riesen-
gebirges (§. 426), durchfließt dann das nordwestliche Böhmen
(§. 4 66) und durchbricht das Lausitzer Gebirge (§. 428), worauf
sie bei Meißen, die letzten Höhen hinter sich lassend, in das Tief-
land eintritt. Hier gehr ihr Lauf anfangs nach Nw. bis oberhalb