1857 -
Glogau [u.a.]
: Flemming
- Autor: Schneider, Karl Friedrich Robert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Europa. Daö Mineralreich und seine Erzeugnisse.
Schweden, von besonderer Güte im Kirchenstaat, der römische Alaun, bereitet.—
Eisen- und Kupfervitriol zur Färberei in zureichender Menge. — Salpeter
nicht ausreichend. — Heilquellen und Gesundbrunnen sind besonders am
mitteldeutschen Gebirge häufig, besonders in Schlesien, Böhmen, Baiern, am Rhein;
auch die Pyrenäen und Karpaten und die Alpen haben kräftige Heilquellen.
tz. 12. An Erzen ist Europa reich, weniger an den edelsten, mehr aber an den
nützlichsten. Großbritannien, Skandinavien, der Ural, die Karpaten, das Erzgebirge,
der Harz, das schlesische und rheinische Gebirge, die Ostalpen, die Sierra Morena ent-
halten die Hauptniederlagen der Erze in Europa.
Gold, das meiste im Mittelural in Rußland, in den Karpaten in Ungarn und
Siebenbürgen; in Oesterreich 1843: 6785 Mark, sonst lohnt es nicht; Platin am
Ural; Spuren in Frankreich und einigen andern europäischen Ländern. — Silber
über 400,000 Mark, c. 7 Milk. Rthlr. werth; das meiste in Ungarn und Sieben-
bürgen, c. 100,000 Mark, in den Salzburger und Tyroler Alpen, in ganz Oesterreich
über 100,000 Mark, im Erzgebirge in Böhmen und Sachsen c. 55,000 Mark, am
Harz in Hannover, Braunschweig, Preußen, Anhalt, im skandinavischen Gebirge, in
Schweden und Norwegen, am Ural. — Quecksilber über 30,000 Ctr.,2 — 3 Mill.
Rthlr. werth, besonders in der Sierra Morena, in Spanien zu Almaden 30,000 Ctr.,
in den Krainer Alpen zu Jdria, in Oberungarn, Steiermark, Siebenbürgen 2750 Ctr.,
das Krainer (Oesterreich) ist sehr rein, 8 °/0 theurer als das spanische, in der Rhein-
pfalz bei Zweibrücken. — K u p fe r 435,000 Ctr., 23 Mill. Rthlr. an Werth, England
liefert davon fast die Hälfte, Rußland, Schweden, Oesterreich, jedes jährlich 60 —
70.000 Ctr., Preußen 18,000 Ctr., Frankreich 2500, Spanien. — Zinn über
100.000 Ctr., für 8 Mill. Rthlr., fast nur in England; sehr wenig in Sachsen und
Böhmen. — Blei über 2 Mill. Ctr., 10— 12 Mill. Rthlr., England liefert davon
fast die Hälfte, 47 %, Spanien 42, Oesterreich über 3, Preußen noch nicht 1 %,
der Harz, Sachsen, Nassau, Rußland 7/,0 °/g. — Zink aus Galmei, in neuester
Zeit auch aus Zinkblende, über 600,000 Ctr. für 3 — 4 Mill. Rthlr., besonders von
den Abdachungen der Karpaten, an der Przemsa in Schlesien und Polen, in
Belgien und England. Preußen nimmt mit fast 68, Belgien mit 20, Polen mit 10,
Krakau mit 4% % Antheil. — Unter allen Metallen nimmt das Eisen die erste
Stelle ein. Die Eisengewinnung ist in den letzten Jahrzehnten überaus gestiegen
durch die Anlage der Eisenbahnen, durch die gesteigerte Fabrikthätigkeit. Die Ge-
sammtmasse des jährlich in Europa erzeugten Eisens läßt sich auf 52 Mill. Ctr. an-
nehmen, wovon England allein über 30 Mill. Ctr. liefert, Frankreich 7, Rußland 4,
Oesterreich 2 '/2, Preußen 2, der ganze deutsche Zollverein 6, Belgien 2, Schweden
und Norwegen gegen Spanien '/5, Portugal yi0, Neapel, Türkei, Dänemark,
Holland zusammen '/2 Mill. Ctr. liefern. England und Belgien erzeugen mehr als
sie bedürfen, Frankreich und Preußen und der Zollverein haben Zufuhr von Eisen
nöthig. England liefert 56, Frankreich 13, Rußland 12, Belgien 3'/3, Preußen 3,
Schweden 2 '/2 bis 3 % des gesammten Roheisens.
Die übrigen Erze sind von geringerer Wichtigkeit: Spießglanz, Wismuth,
(Sachsen,) Kobalt, aus dessen Oxyd die schöne blaue Farbe, Smalte, gemacht
wird, Skandinavien, Sachsen; Nickel, Sachsen, Arsenik, Schlesien, Sachsen.