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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 967

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
967 Europa. Die Fürstenthümer Reuß. Amt, 2500 E., Porzellan-, Wollwaaren-, Mineral- und Erdfarben-, Cement-, Futterkattun-, Lederfabrik, Leimsiedereien; auf dem rechten Saalufer daö Bergschloß Ehrenvurg, mit Zucht- und Jrrenhauö. Orlamünde an der Saale, der Orlamündung fast gegenüber, 1200 E. Roda, am gleichn. Fluß lieblich gelegen, Herzog!. Schloß, 2700 E., Lein- und Wollweberei, Strumpfwirkerei. Hummelshain, D. und königl. Jagdschloß im großen Herzog!. Thier- garten, mit Jagdhaus Rieseneck. 13. Die Fürstenthümer Reust, gegen 28 lum., 1840 mit 107,000, 1846 mit 112,175, 1849 mit 114,200, jetzt wohl 116,000 E., 4143 auf Um., aus einem kleinern nördlichen, von der Elster durchflossenen, einem großem südlichen, von Elster und Saale durchflossenen Haupt- theil, und einer kleinen Enklave zwischen Altenburg und Weimar, die beide Haupttheile trennen. Altenburg, Preußen, Weimar, Schwarzburg, Baiern und Sachsen begrenzen. Theile des alten Voigtlandes, dessen Oberflächenverhaltnisse vorzüglich durch den Fran- kenwald bedingt werden, der vom Saalwalde nur durch den tiefen, vielfach gewun- denen engen Riß des Saalthales getrennt ist, und nach N in die voigtländische Platte und die sächsische Ebene übergeht. Der Frankenwald an seinem Fuß überall 1200' h., erreicht im Lobensteiner Bachgrunde 1600", auf den Sieglitz- und Culmbergen 2298 und 2269", das Gehäge bei Lobenstein 1824, der Lerchenhübel 2142, der Henneberg, der Markberg sind seine bedeutendsten Erhebungen, Lobenstein liegt 1500—1644, Ebersdorf 1590, Heynersdorf 2010, Neuendorf 2054" h. Lieblich sind die Thäler der Saale und der Elster, von denen jene 3 M. l., diese 2mal das reußische Gebiet (Greiz, Gera) durchfließt; manche seltene, zum Theil süd- deutsche Pflanzenformen; fruchtbare Thäler wechseln mit dichtbewaldeten Bergen, welche Schiefer, Bausteine, Gyps, Braunkohlen, Alaun, Vitriol, Eisen liefern, mehrere Salzquellen, wovon eine, Heinrichshall, als Saline benutzt wird. Neben Ackerbau und Waldwirthschaft auch viel verbreitetes Fabrikwesen, besonders in Woll-, Baumwoll-, Leinenzeugen und Garne, Strumpfwirkerei, mehrere Eisenwerke; die Hauptfabrikorte sind Gera, Schleiz, Zeulenroda, Hohenleuben. — Der Staat 2 Fürstenthümer, das Fürstenhaus die Nachkommen der alten Reichsvögte von Plauen oder des Voigtlandes, deren Herrschaft sich noch weiter erstreckte, mehrere ihrer Besitzungen sind, namentlich an Sachsen, im Laufe der Zeit verkauft worden. Vielfach und wiederholt hat sich das Fürstenhaus, ihm zum Schaden, in mehrere Linien zerspalten. Stammvater des ganzen Hauses ist der 1127 in Urkunden genannte Heinrich Ii., Beherrscher des ganzen Voigt- landes, aus dem Geschlechte der Herren von Gleißberg. Heinrich der Aeltere, vermählt mit einer böhmischen Fürstentochter, deren Mutter eine russische Fürstin war, nannte seinen ältern Sohn, den Burggrafen von Plauen den Böhmen, den jüngern den Reußen. Heinrich des Friedsamen, des Reußen, Söhne wurden Stifter der ältern, der mittlern, der jüngern Linie, von denen die mittlere ausstarb, die beiden andern sich vielfach zertheilten, jetzt aber, nachdem die Linie Gera und Lobenstein ausgestorben, wieder nur in 2 regierenden Linien dastehen, die ältere Reuß-Greiz, die jüngere Reuß-Schleiz, von welcher die jüngere Nebenlinie Reuß-Schleiz-Köstritz an dem Länderbesi'tz nicht mit Theil nimmt, dafür alljährlich 60,000 Fl. bezieht; 1426 ertheilte ihnen eine kaiserliche Verleihung die Reichsfürstenwürde, die Greiz 1778, die übrigen Zweige erst 1806 erhielten. Alle männlichen Glieder des ganzen reußischen Stammes heißen 62*
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