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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1371

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1371 Europa. Das Königreich Belgien. jedoch nahe der französischen Grenze bedeutende Strecken öden, unbebauten Haidelandes liegen; die Provinz Lüttich besitzt aus der linken Seite des malerischen, wahrhaft schönen Maasthals einen außerordentlichen reichen und fruchtbaren Boden, besonders in dem dadurch berühmten Bezirk von Hesbaye, auf der rechten Maasseite dagegen ist das Land keineswegs so fruchtbar, liegen noch große Strecken unkultivirten und sterilen Bodens; die Provinz Limburg hat vorherrschend trocknen, sandigen Boden, der nur mit einer sehr dünnen Humusflache bedeckt ist; von der Provinz Luxemburg besitzt der eine Theil einen sehr guten, zum Weizenanbau vortrefflich geeigneten Boden, der andere in den Ardennen gelegene ist fast noch völlig ohne Anbau, obgleich er zum größten Theil desselben fähig ist. Die Ardennen bestehen vorwaltend aus Schiefergebirge, das sich bis Sedan, Mons, Namur, Lüttich, Mastricht verbreitet, Dachschiefer besonders an der Glan und Ambleve, zum Theil von bedeutender Mächtigkeit, 20 — 55', bei Fumai an der Maas bis 100' mächtig, hin und wieder von Wetz- und Alaunschiefer begleitet; Lager von Uebergangskalk sind überall verbreitet, der Kalkstein meist blau, selten gelb, dicht und fest, häufig mit Versteinerungen, Crinoiden, Terebrateln, Produkten, Spiriferen, hin und wieder Kalkbreccien; Sandsteine, nicht selten in glimmerreichen Thon übergehend, häufig, hin und wieder Alaunstein; erzfüh- rende Ablagerungen mitten im Kalksteingebict; mächtige Steinkohlenlager be- sonders im Becken von Lüttich, um Mons, Marimont, Lüttich, Charleroi, Tournay^ doch auch um Namur. Belgien ist reich an Steinkohlen, Eisen, Marmor, Dach-, Wetz- und Al aun schiefer; treffliche Bausteine, guter Kalk, besonders in den südöstlichen Pro- vinzen. — Die jährliche Steinkohlen ausbeute beläuft sich auf 4 — 5 Mill. Tonnen, 38—45 Mill. Frks. an Werth, wovon Hennegau allein durch mehr als 33,000 Arbeiter 3/+ liefert, mehr als ganz Frankreich zusammengenommen. Die Eisenbergwerke befinden sich in den Provinzen Hcnnegau, Lüttich, Luxemburg, Namur, Brabant; nicht unwichtig sind die Zink- und Bleigruben in Namur, Lüttich, Luxemburg; die wichtigsten Zinkgruben liegen im Thale der Vesdre zu Cheneux in der Gegend von Lüttich; Kupfer wird in Lüttich und Hcnnegau, Braunstein in Lüttich, Schwefel und Alaun ebendaselbst gefördert. Zahlreiche Marmor- brüche im Hennegau, Namur, Lüttich, Luxemburg, besonders um Beaumont, Chimai, Bouvigne, Rochesort, Marche, Dinant, St, Medard u. a. O., sehr geschätzt ist der schwarze Marmor von Dinant; Dachschicserbrüche in Namur und Luxem- burg, der Schieferbruch bei Herbeimont liefert alljährlich 8 Mill. Steine, vorzügliche feine und gröbere Schleifsteine, besonders zu Alt-Salm bei Luxemburg, jährlich gegen 80,000 Stück. Gute Mühlsteine, im Kreidekalk trefflicher Feuerstein zu Flintensteinen; gute Thon lag er in der Provinz Namur; berühmte Mineral- quellen zu Spaa, Ehaudfontaine, Tongres, Marimont. §. 7. Die Flora bildet den Uebergang von der holländischen zur nordfranzösi- schen und rheinischen, vielfach in den reichbebauten Bezirken verdrängt und verändert, mehr Wald als in Holland, 545,363 Hektaren oder c. 3/13 der Oberfläche (1 Acre — 3,92 preuß. Morgen), vorherrschend Laubwald, die ausgebreitetsten Waldungen in den Provinzen Luxemburg und Namur, bei Brüssel der ausgedehnte Wald von Soigne, die waldärmste Provinz ist Antwerpen, weite Striche, besonders in der letztern Provinz und in den Ardennen, sind, wie schon gesagt, mit Haide bedeckt. Ausgezeichnet ist Belgiens Obstbaumzucht, besonders vorzüglich sind die belgischen Birn- und Aepselsorten; der Weinbau vernachlässigt, selbst in den noch zum Weinbau
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