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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1546

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1546 Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. zusammengedruckte, bis 1' dicke, verschiedenen Baumgattungen ungehörige Stämme, Birken, Weiden, Ulmen, Ahorn, Tulpenbaum, Nadelhölzer, hln und wieder Blatt- und Frucht-Ueber- reste, theils braunkohlenartig, theils stark mit Kalkspath durchsetzt, oder auch chalzedonartig ver- steinert, hin und wieder auch anthrazitähnlich, nur dann, sonst nicht, als Brennstoff zu be- nutzen, nie in großer Seehöhe, meist in 3 — 4 Lagen über einander, von denen die oberste gegen 600, die mittlere 130, die unterste nur wenige Fuß über dem Meeresspiegel. Die Sutur- brandlager streichen meist in l^Orichtung; man bricht den Suturbrand mit eisernen Stangen; dem Hörne sehr ähnlich, schwarz, zähe, glatt, schwerer als Eichenholz, leicht zu hobeln, spalten und sägen, zuweilen verarbeitet, die brennbaren von den Schmieden mit Vortheil verwendet; die größten Suturbrandlager am Vapna-, am Isaf-, Steingrimms-, überhaupt häufig an den Westfjordö, seltener auf der Sudseite. Sehr beschränkt ist die Trachytformation, dann in kegelförmigen und pyramidalen Bergformen. Mitten aus den Trappgesteinen und ihren unabsehbaren Lavafeldern erheben sich an verschiedenen Orten Islands jüngere, zum Theil noch thätige, oder in geschicht- licher Zeit noch thätig gewesene Vulkane, von denen bis zur neuesten Zeit der Hekla sich am häufigsten thätig erwiesen hat. Der Hekla, ein Längenvulkan, an der südlichen Küste der Insel gelegen, hat kein walt- förmiges Rtuggebirge und zeigt jetzt 5 in lvk§0richtung neben einander stehende Krater, erhebt sich aus der Lavagegend um Skalholt, die in 5 — 10 M. weiter Entfernung ganz mit vulkani- schen^ Schlücken, Asche und Sand überschüttet ist, die dem Boden und den Flüffen eine bald schwärzliche, bald gelbliche, bald röthliche Farbe ertheilen, und vom Winde in oft unglaubliche Entfernung weithin geweht, oft datz wenige Weideland ganz vernichtet; beim letzten Hekla- Ausbruch wurde die Asche bis zu den Färöer, also gegen 80 M. wett fortgeführt; sie würden ftuchtdares Land bilden, wenn ein wärmeres Klima auf sie einwirkte. Die 3 Krater liegen wie tiefe Kesiel in einer Reihe; in dieser Richtung erscheint er altz spitzer Kegel, seiner ganzen Länge nach angesehen als langgedehnter Rücken; über 20 bekannte Ausbrüche, unter denen die von 1004 — 5, 1157, 1222, 1300, 1390, 1619, 1636, 1693, 1766 die bedeutendsten sind; sie sind immer mit gewaltigen Erdbeben begleitet; ungeheuer ist die Menge der ausgeworfenen Asche, Lapilli, Sand u. s. w.; ihre Ausbrüche sind großartiger als die der südeuropäischen Vulkane, noch furchtbarer aber die der übrigen isländischen Vulkane, welche in ^Vorichtung auch an der Sküste der Insel gelegen sind; der Eyafjell oder Oester-, der Köttlugia-, der Myrdal-, Skaptaar-, Skeydaraa-, Hnaapadals- und Oerifijökul sind die bedeutendsten und wichtigsten derselben. Der Oesterjökul sprengte 1823 unter Feuer-, Schutt-, Asch- und Schlammauöwurf seine Gletscherdecke; der furchtbare Skaptaajökul zerstörte bei seinem Aus- bruche 1783 unter Donner, Blitz, Erdbeben, Sturm, Hagel, Regen, Schneewctter durch seine Lava- und Schlammergüffe die Gegend ringsumher; die Provinz Skaptaa, vom Vorgebirge Portland bis zum Oesterhorn, starrt von vulkanischen Kegeln, zeigt ein erschreckliches Bild der Verwüstung; viele Oerter, viele fruchtbare Ländereien sind im Lause der Zeit von Lava-Ergüssen zerstört, von Schlacken- und Aschenmaffen selbst mehrere 100' h. überschüttet worden; Flüsse sind in ihrer Richtung verändert, mit vulkanischem Gerölle ganz und gar angefüllt worden, weithin die Meeresküste und das Meer versandet, weshalb sie auch die sandige Küste genannt wird; der Kötlugiajökul schüttete bei seinem Ausbruche 1721 3 parallel laufende Wälle von Blöcken, Schutt, Schlacken, Asche und Sand bis auf 2 M. wett ins Meer hinaus, M. br., über 100' h. an Stellen, die früher über 40 Faden tiefes Wasser gehabt. Der Breidamerkur- jökul entstand 1762; nur der Oerefi- und der Sneefjaelsjökul nähern sich den Centralvulkanen. Auf der Nseite der Insel liegen der Trölladingr, der Herdubreid, der Leirhnukr, die den Myvatn umgeben; der in der Nähe liegende Kr ab la ist bis jetzt fälschlich für einen Vulkan angesehen worden, ist aber ein aus Palagonittuf bestehender Bergrücken. Die eigentliche Lava, ein Gemenge von Feldspath und Augit, auch von titauhaltigcm Magneteisen und Leuzit, bedeckt große Strecken in verworrenen, vielfach zerklüfteten und über einander geworfenen Blöcken; die von ihnen bedeckten jüngern Lavafelder, 5—lofach größer als am Vesuv und Aetna, fast von allem organischen Leben entblößt, das grauenvolle Bild einer trostlosen Wüste, einer unheimlichen Wildniß, mit ihren schwarzen, in phantastischen Gestalten Über einander gethürmten Schollen, werden Rhaun genannt; sie verbreiten sich zum Theil 4 —5 M. breit, über 20 M. lang. Die mit Schlacken und Asche bedeckten Felder, Sundur genannt, sind große, unbewohnte Wüsteneien, von denen heftige Orkane die feinsten Aschenthcile in starkem Staubwehen weit fortführen, und nicht selten über- weite Landstrecken Verarmung, Hunger, Seuchen, Pest ver- breiten, wenn sie Grasfluren verwüsten, während sie an andern Stellen der Vegetation durch
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