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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1550

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1550 Europa. Daö dänische Reich. Die Insel Island. vorwaltend krüppelhaften Gestalt der isländischen Pflanzen, am besten gedeihen sie, wo Hohenzuge chncn von mehrern Seiten Schutz gewähren, am besten, wo auf gutem ^oden dre Sonnenstrahlen kräftiger wirken können, sehr schädlich wirken die Aschen- sturme em; Waldungen oder auch nur vereinzelte hohe Bäume fehlen in Island ganz; zumeist liegen die Bäume und Sträucher mit ihren Zweigen auf der Erde, weit verbreitet sind die nur seicht liegenden Wurzeln, die Mehrzahl der Blüthen tragenden pflanzen erhebt sich nur einige Zoll über die Erde; sehr wenig einjährige, zum allermeist ausdauernde Pflanzen, sehr beschränkte Saamenausbildung bei der kurzen Sommerzeit; die Pflanzen blühen meist 2 Monate später als in Deutschland. Am fruchtbarsten ist der d>Vund der N, besonders in den die großen Flüsse begleitenden Thälern, die Wiesen mit mähbarem Graswuchs darbieten, der schnell und kräftig nach der geschmolzenen Schneedecke aufschießt, selbst bis 5' Höhe. Im Ganzen trägt Island einen sehr dürftigen Pflanzencharakter. Wälder und fruchtbare Aecker fehlen, einige Wiesen, größere mit Haidekräutern und einer gedrängten Moos- und Flechtenvegetation bedeckte Ebene, denen die ewigen Eisfelder noch Raum gelassen haben, sind die bezeichnenden Pflanzencharaktere. Früher soll Jeland Wälder gehabt haben, jetzt sind höchstens Birkenhaine oder Skovö, besonders auf der Xvseite, yi M. im Umfang, mit sehr vereinzelt stehenden, 6—10' hohen, 3" dicken Bäumchen. Die Birke, höchst selten 13' h, ist ihr Hauptbaum und wird auf das Mannigfaltigste verwendet, die Zwerg dirke sehr häufig, zumeist aus der Erde nieder- gestreckt. die Eberesche, die 15 — 20' hoch wird, der höchste Baum, der gemeine Wach- holder nur wenig über der Erde emporsteigend, 15 — 20' l. auf derselben hinkriechend, seine Beeren Nahrungs- und Heilmittel, mehrere Weidenarten (Sahl-, heidelbcerblättrige, strittige, kriechende, Zwerg-, meergrüne, myrstnenartige, wollige, netzblättrige, krautige Weide), deren Blätter als brauchbares Futter verwendet werden, sind die bäum- und strauchartigen Gewächse; Riedgräser, Binsen und Schachtelhalme sind die Hauptpflanzenbedeckung der Moore, 15 Gräser, tiniqt Simsen, Ampfer, Knätrige, Wegebrcit u. m. a. bilden die Bekleidung der wohlgepflegten Wiesen, die Heuerndte ist vom entschiedensten Einfluß auf das Wohl und Wehe des Isländers, ihre früheste Zeit der 15. Juli, die Sense das Werkzeug; es wird sehr häufig im Freien aufgestapelt, gutes Heu hat einen hohen Preis, besonders im Frühling und Winter; die Weideländerelen, meist entfernter liegend, bieten dem Vieh den Sommer hindurch die Nah- rung, werden selten gemäht, sind den Isländern das, was den Alpenbewohnern ihre Hoch- matten, das beste Heu wird auf Mauern, Dächern und Kirchen gewonnen. — Verschieden die Vegetation auf den Mooren, am Meeredstrande, auf den Haiden und Steppen oder Hrau- nen und Oerefi, welche die Region der Beerenfruchtgewächse bilden, nur einen spär- lichen, unzusammenhängenden Graswuchs haben, ihre Felsspalten und der lockere Sand sind vorherrschend von Moosen. Flechten, zwerghaften Birken und Weidengestrüpp und von einigen andern strauchartigen Gewächsen überzogen; nur das genügsame Schaf findet hier genügsame Nahrung, um den Hunger zu stillen, den Menschen aber bieten sie eine nicht unbedeutende Zahl eßbarer Kräuter und Früchte dar (gemeine, Drunkel-, Heidel-, schwarze Rauschbeere, Bären- traube). — Die eigentlichen Alpenpflanzen treten schon bei 2000—2500' auf und reichen bis zur Schneegrenze. Von besonderm Jntereffe sind die in der Nähe heißer Quellen vorkom- menden Gewächse, die im Verhältniß zu der umgebenden kümmerlichen Flora einen üppigen Pflanzenwuchs zeigen, der früh erscheint, durch den warmen Wafferdampf gebadet und gefeuchtet wird. nicht selten aber auch bei eintretender Kälte getödtet oder verletzt wird; gewöhnlich sprossen sie einen Monat früher als anderswo, auch grünen ste im Herbste länger, ohne jedoch früher zu blühen und zu reifen; mehrere Gewächse kommen fast nur au den heißen Quellen vor, besonders bezeichnend für dieselben sind die Lippenblümler, besonders der Feldthymian, der hier überall üppig hervorbricht; ein näheres Eingehen würde zu weit fuhren. Zahl,eiche Flechten und Moose, an den Küsten Meer-Algen oder Tange, von denen einige über 15' l. in großen Masten ausgeworfen und als Brennstoff verbraucht werden, während andere Tange zum Füttern des Viehs dienen, namentlich der geflügelte, der eßbare und der Zuckertang, die alle Thare genannt werden: der handförmige Rosentang wird besonders an der ^Vkuste gesammelt, sorgfältig getrocknet, nachdem er in Süßwaster ausgewaschen worden, in Tonnen gepackt und als beliebtes und tägliches Nahrungsmittel verkauft. Unter den Flechten ist die isländische Moos flechte, Fialla Gräs, zu nennen, die zu ihrer völligen Ausbildung 3 Jahr
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