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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1552

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1552 Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. Brandungen, hält sich nur im Meereswaffer auf, fliegt früh bis an die Fjordenmündungen, kehrt Abends wieder zurück; am Tage schläft sie viel, Nachts ist sie munter, ihr Gang schwer- fällig, ihr Geschrei Korerkorkorrkorrr sehr laut und weittänend, sehr zäh ihr Leven, ihre Nah- rung kleine Fische. Fischlaich. Krebse, Schaalthiere, die sie vom Meeresgrunde heraufholen, ihre Feinde Füchse, Seeadler, Falken, Kolkraben, Moden und Raubmöven; Island einer ihrer Hauptaufenthaltsorte. Ihr größter Nutzen die bräunlich grauen Eiderdunen, deren Ein- sammlung viel Vergnügen macht, wozu man an einigen Orten ihnen zum Nistplatze besondere kleine Behälter von Stein macht, z. B. auf Jndreholm, woselbst man jährlich 40 Pfd. Eider- dunen gewinnt; die Dunen werden alle genommen, von 6 — 7 Eiern eins gelaffen, wozu sie dann wieder 4 Eier legen, wovon wieder 2 —3 und alle wieder vorhandenen Dunen genommen werden; wenn die Jungen das Nest verlaffen haben, werden alle Dunen genommen; 5 Eider- Enten geben c. l Pfund Dunen und 30 Eier, waö den Besitzern einer Colonie von 2—3000 Paaren einen guten Gewinn abwirst; das Pfund guter Dunen kostet 3 — 5 Thlr., die aus dem Nest genommenen sind die besten, elastischsten; ein ganzes Deckbett wiegt von den besten 1 — 2, von gröbern 5 Pfund; sie sind ein bedeutender Handelsartikel. Mehrere Regenpfeiferarten. Austeinfischer, Waffer- und Strandläufer, c. 10 Entenarten, die weißwanchge Scegans, der isländische Schwan, der häufig und zumeist Standvogel auf Island ist, seine Federn, seine Schwungfedern, der ganze Balg, die Eier werden aufgesucht und verwendet, mehrere Säger, Taucher, Lappentaucher, Rallen, Schnepfen. Seeadler, der berühmte isländische Jagd- Falken, deren Verkauf in früherer Zeit 2 —3000 Thlr. jährlich dem Lande einbrachte, Schnee- Eulen. Kolkraben, isländische Felsenschneehühner sind die vorzüglichsten Vögel Islands. 41 Fischarten in und um Island, am wichtigsten die Dorsch arten, die zu Millionen die Küsten umschwärmen, und besonders an der'wküste in der günstigen Fischzeit, Februar bis Mitte Mai, Tausende von Fischern versammeln, die unter den größten Mühseligkeiten, Ent- behrungen und Gefahren zwischen den drohenden Küstenklippen bei Nacht und Nebel, bei Sturm und Unwetter, bei Kälte und Näffe und bei der dürftigsten Nahrung Monate lang auf ihren kleinen Booten umherrudern, oft ihr Leben, ihre Gesundheit verlieren, im Ganzen nur geringen Lohn gewinnen; in Niardvik, einem bedeutenden Fischerorte, wo gewöhnlich nur 200 Menschen wohnen, sind zur Fischereizeit bei 2000 Leute beschäftigt; alljährlich werden c. 15,000 Ctr. ge- trockneter Kabeljau ausgeführt; unter den Süßwasserfischen ist der gemeine Lachs, die Forelle besonders zu nennen, die reichen Fang gewähren. Einige seichtere Küstenstriche, namentlich der Jsafjord, am Strandsyffel, im Brede- und Faxefjörd werden vorzugsweis von unermeßlichen Fischschaaren besucht und Fiskebanker, Fischdänke, Fischlager genannt. Mehrere Krebs- und Fischaffelarten, der Hummer sehr selten, Milden und Spinnen, Käfer- Arten : Mist-, 2 Waffer-, Raub-, Lauf-, 2 Aas-, Speck-, der Eierrüsselkäfer, von Netzflüglern 2 Phrhgänen, von Immen nur die Erdhummel, die Wiesensägewetzpe, mehrere Schlupfwespen, von Schmetterlingen sind nur 6 Motten-, keine Schwärmer, Spinner und Tagschmetterlinge, einige Blattläuse, Wanzen, mehrere Fliegen- und Mückenacten, diese oft in ungeheurer Menge, Wassersandwürmer, Dintenfische, einige See-, wenige Landschnecken, mehrere Muschelarten, Austern selten, Seeigel, Quellen, Polypen. An Landsäugern ist Island sehr arm, mit den eingeführten nur 15 Arten, Polar- fuchs und Eisbär die größten, beide wahrscheinlich nur durch Eisschollen aus andern nordi- schen Gegenden hierher verschlagen, das Rennthier erst seit 1770 in Island aus Norwegen eingeführt, in den Haiden von Guldbringe Shffel in großen Schaaren, sehr scheu. — Häufiger die Meersängethiere, besonders zahlreich die Robben, Seehunde, zuweilen zu Tausenden auf Seeschollen gelagert, besonders der grönländische Seehund, welche den Isländern vielfachen Nutzen bringen; ihre Felle werden spiralförmig zerschnilten und durch Beschwerung grade gezogen in lange Riemen verwandelt, zu Schuhen verarbeitet, als Fisch- und Buttersäcke oder Kleidungs- stücke verwendet; das magere Fleisch wird gegessen, der Speck auch, oder zu Thran verwendet. (Kegel-Robbe, bärtiger, grönländischer, gemeiner, geringelter Seehund, Blasenrobbe, mehrere Wal-Arten, Potwal und Delphine.) Schaf, Pferd, Rind. Hund sind die Hauptkulturthiere in Island, darunter das Schaf von besonderer Wichtigkeit; 1822: 340,000 Stück, die meisten in Borgarfjords- und Myre- Shssel, ferner im und Olande, um 1730 besaßen manche Bauern bis 1000 Stück, jetzt nur 2- 500 St; mittelgroß, wohlgewachsen, dicke Schwänze, kleine Ohren, zuweilen 4 Hörner; ihr Futter außer Gras und Heu Flechten, Tang, Seegras, gestoßene Fischgräten; die Haupt- Weideplätze sind weitläuftige, sehr entfernt liegende, grasige Felsgegendeu, auf denen Hammel, Ochsen, Pferde fett geweidet werden, frei herumlaufen, dann zeiträumlich eingefangen und nach ihren besondern Zeichen ihren Eigenthümern gegeben werden. Die Schafe werden gemolken aus detz Milch Butter, Käse und ein saures Getränk, Skyr, gemacht; sie werden nicht geschoren
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