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1. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1567

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1567 Europa. Die bereinigten Königreiche Schweden und Norwegen. Norwegen ist Aggerhuus mit 1162 das volksdichteste, Finnmarkens A. mit 33 — 34 E. auf Ihm. das volksleerste Amt; verhältnißmäßig sehr gering ist die Zahl der unehelichen Geburten, 1: 13 bis 14. Kirchlich gehören die Norweger ganz, die Schweden fast ausschließlich der lutherischen Kirche an; vielfache religiöse Bewegungen unter dem Volk; gering die Zahl der Katholiken, gegen 4000 in Schweden, sehr gering die der Juden, c. 900; hin und wieder Glieder der Brüdergemeinde, Götheborg- und Swedenborgianer, in Stockholm Reformirte, Griechen, Anglikaner; ein apostolischer Vikar überwacht den katholischen Kultus. Die schwedisch-lutherische Kirche hat die Bischöfe seit der Reformation beibehalten; eö bestehen 17 Erz- und Bisthümer, 218 Probstcien, über 1300 Pfarreien, gegen 2800 Kirch- spiele. — Erzbisthum Upsala, Bisthümer: Linköping, Skara, Strengnäs, Westeräs, Wexiö, Lund, Götheborg, Calmar, Carlstadt, Henösand, Wisby; — Christiania, Christiansand, Bergen, Trondhjem, Nordlanden und Finnmarken. Die norwegische Kirche hat manche eigenthümliche Einrichtungen; ste ist in Lehren und Grundsätzen streng lutherisch, hat aber viele katholische Formen beibehalten; auf den Altären Kreuz und Bilder, brennende Kerzen, die Geistlichen mit gestickten Sammtgewändern, viel Liturgie, zu deren Abhaltung Küster und Organist nothwendig sind, lange Predigten, auf den Coufir« matiousunterricht wird große Sorgfalt verwendet; die Geistlichen meist hochgebildete, aber doch einfache Männer, welche fleißig Sonntagsschulen, Schulprüfuugen halten; Sektenwesen ist nicht vorhanden; die iungeu Geistlichen beginnen ihre Thätigkeit als Kapläue, erfahrenern Geistlichen zur Seite, später erhalten ste die beschwerlichen Stellen in Finnland und Nordland und werden dann erst aus einträglichere Stellen versetzt; Pröbste überwachen die Geistlichen eines Spreugels von 4 — 5 Kirchspielen, im Ganzen 53 Probsteien. Die Einkünfte der Geistlichen belaufen sich auf 800—1600 Thlr. und bestehen theils in Getreideabgaben, in Finnmarken und Nordland im Zehnten der Fische, theils auö dem Ertrage der mit den Pfarrstellen verbundenen Güter, theils auö den ziemlich hohen Stolgebühren und den Feflopfern; meist sind mit einer Pfarre mehrere Pfarrländereien, 1 für die Psarrwittwe verbunden. 3 Universitäten: Upsala, gestiftet 1476 mit c. 1350, Lund, gest. 1668 mit 650, Christiania, 1811 gest., mit 700 Studenten, 18 Gymnasien, 148 Bürger- schulen, 23 Seminarien, gegen 3000 Volksschulen verbreiten durch alle Stände geistige Bildung; nicht unbedeutend ist die Zahl ausgezeichneter skandinavischer, besonders schwe- discher Gelehrten. Höhere Förderung der Wissenschaften bewirken die königl. Akademie• der Wissenschaften, die schwedische Akademie, die Akademie der schönen Wissenschaften, Geschichte und Alterthümer, durch die Societät der Naturwissenschaften, zu Upsala, überhaupt viel naturwissenschaftliches Leben und Streben, die Gesellschaft der Wissen- schaften zu Bergen, durch die Bibliotheken des königl. Schlosses, der Akademie der Wissenschaften, der schwedischen Akademie, die engelströmische Bibliothek, die Universi- täts-Bibliotheken zu Upsala, Lund und Christiania, hin und wieder durch schöne Biblio- theken in den Schlössern der Großen. Stockholm, Upsala, Lund, Götheborg sind die Hauptsi'tze des literarischen Verkehrs. Die Akademie der Kriegswissenschaften zu Upsala. Für Ausbildung der Künste wirken die Akademie der freien Künste zu Stockholm und die musikalische Akademie. Die Erwerbsquellen sind sehr einfach, Skandinavien, besonders Norwegen, stehen darin noch auf der Stufe großer Ursprünglichkeit; zum Theil noch sehr geringe Bedürfnisse, die sich die Bewohner zumeist selbst erwerben, selbst bereiten; Küste, Tief- land, Thalniederung, Gebirgsland, die nördlichere und südlichere Lage bestimmen die Hauptthätigkeiten der Bewohner, die besonders in Norwegen scharf abgegrenzt sind, Fischerei und Schifffahrt, Ackerbau, Holzschlag und Holzarbeit, Berg- bau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen derselben; nicht unbedeutend ist der Handel, der sich anders auf der Oseite in der umschlossenen Nstsee mit seinen
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