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1. Lehrstufe 2 - S. 40

1863 - Leipzig : Teubner
40 versiegen lassen u. s. w. Sie entstehen dadurch, daß Wasser in das Erdinnere ein- dringt und sich durch die Wärme in elastische Dämpfe verwandelt, die stoßweise gegen die über ihnen liegende Erdrinde drücken und das Beben derselben veranlassen. Alle Länder der Erde, besonders Küstengegenden sind den Erdbeben ausgesetzt, doch sind sie nicht überall gleich häufig und gleich heftig. Die schrecklichsten der neuern Zeit waren 1746 in Lima, 1755 in Lissabon, 1774 in Guatemala, 1783 in Calabrien und Sicilien, 1812, 1818 und 1820 in Caracas, 1861 in Neapel und Griechenland. In Deutschland hat man selbst in der jüngsten Zeit noch Erderschüttcrungen war- genommen. §. 96. 4) Hebungen und Senkungen des Bodens. a) Weniger umfangreiche Hebungen des Bodens entstehen in vulkanischen Gegen- den, indem elastische Dämpfe gegen die über ihnen liegende Erdrinde drücken und sie emporheben. Wenn die Dämpfe in die Atmosphäre aufgestiegen sind und der Druck aufhört, so sinkt der Boden wieder, sobald die Wölbung der durch die geho- benen Massen entstandenen Höhlung die über ihr liegenden Erdschichten nicht zu tra- gen vermag. Häufig indeß behält der Boden ganz oder theilweise die durch die Hebung erhaltene Höhe. So sind Inseln aus dem Meere aufgestiegen, z. B. im griechischen Archipel bei Santorin 186 v. Chr. Hiera 19 n. Chr. Thia (beide durch abermalige Hebungen 726 und 1427 vereinigt), 1573 Mikra Kameni und 1707 Nea Kamen:; südlich von Sicilien 1831 die bald wieder verschwundene Ferdinande«. Bei Puzzuoli unfern Neapel erhob sich 1538 der Monte nuovo. Nach Plinius versank in Kleinasien der Cybolus mit dem Orte Kusis. Das merkwürdigste Beispiel von Nieveauver- änderungcn bietet der Serapistempel bei Neapel. b) Sämmtliche nicht durch Wasser gebildeten Gebirge sind durch vulkanische Kräfte emporgehoben. c) Außerdem hat man Hebungen und Senkungen von größerm Umfange in nicht vulkanischen Gegenden beobachtet, welche ebenfalls durch vulkanische Kräfte be- wirkt werden. Die Küsten der Ostsee und Englands z. B. haben sich seit Jahrhun- derten allmählich gehoben, dagegen senkt sich die dalmatische Küste. Dritter Abschnitt. Das Wasser. §. 97. Borbemerkung und Übersicht. Das Wasser ist kein Element im chemischen Sinne, sondern besteht aus Wasser- und Saucrstosfgas. Es ist nicht immer tropfbar flüssig, sondern erscheint bei einem geringern Grade der Erwärmung als Eis, bei einem höhern als Dampf und Dunst, der in die Höhe steigt und Nebet und Wolken bildet, aus denen das Wasser sich als Thau und Regen niederschlägt. Es dringt in die Erde ein und sprudelt aus der- selben in Quellen wieder hervor, aus denen sich Bäche, Flüsse und Ströme bilden, deren Wassermenge sich durch Thau und Regen vergrößert und die in Landseen und in den Ocean münden. So entsteht ein beständiger Kreislauf des Wassers, der zur Grundbedingung der Existenz organischer Wesen gehört und dessen örtliche Ent- wickelung auf die Cultur und den Wohlstand der Völker nicht geringen Einfluß hat. Wir betrachten die Landgewässer und den Ocean, §. 146 auch die andern Formen. Erstes Kapitel. Von den Landgewässern. §. 98. Erklärung und Übersicht. Landgewässer sind solche, welche des trocknen Landes Oberfläche, nicht wie das Meer bloß den Rand befeuchten. Sie bilden, den Adern und netzförmigen Gefäßen der organischen Geschöpfe vergleichbar, das Geäder, wie die Gebirge das Gerippe der Landfläche, und dienen als Fahrbahnen des Verkehrs zur Verbindung und Be- lebung, wie die Gebirge zur Trennung und Begrenzung der Landschaften. Die Landgewässer sind theils fließende: Quellen und Ströme, theils nicht fließende: Landseen und Weichland.
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