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1. Lehrstufe 2 - S. 46

1863 - Leipzig : Teubner
46 spiegel, ist Land und Wasser gemischt, so heißt es, wenn das Wasser reichlicher vorhanden ist, Sumpf (der Hansag in Ungarn), und wenn das Wasser den Boden nur erweicht, Morast, der Moor (Torsmoor, Moos, Ried, Peel, Veen und Bruch), in Nordamerika Swamp genannt wird, wenn Pflanzen darin wachsen, z. B. das Bourtanger Moor an der Ems, die Torfmoore in Oldenburg, das Isar-Moos, das Donau-Ried, der Peel in Limburg, die hohe Veen, das Oderbruch, der Alligator Swamp in N. Karolina. §. 110. Becken und Ufer eines stehenden Landgewässers. Jedes stehende Gewässer befindet sich in einer Vertiefung des Landes, die man Becken (Bassin) nennt. Ufer ist der Rand des Landes, an welchem sich das Wasser befindet. Genau genommen hat das Becken nur ein Ufer, man unterscheidet aber die einzelnen Abschnitte desselben, besonders bei den größern, nach den Himmelsgegenden oder nach den Ländern, von denen sie umgeben sind. §. 111. Unterscheidung der Landseen. a) Nach dem Zu- und Abflusse: l) Ouellseen ohne Zu- und mit Abfluß enthalten die Quellen sowol continentaler (der Jssiculsee die des Tschui) als oceanischer Ströme, der Laurieocha See die des Marannon; 2) Flußseen mit Zu- und mit Abfluß, eigentlich nur erweiterte Flußbetten, stehen mit dem Ocean in sichtbarer Verbindung (Bodensee), andere jedoch auch nicht, z. B. der See von Genesareth; 3) Steppenseen, die mit dem Ocean in keiner sicht- baren Verbindung stehen, theils mit Zu- und ohne Abfluß (Mündungs- seen, z. B. das kaspische), theils ohne Zu- und ohne Abfluß, (die Maare der Eifel). b) Nach der Lage und Gestalt: i) Gebirgs- (Alpen-) Seen in den Thalspalten der Gebirge, meist länglich mit steilen Ufern, von bedeutender Tiefe, meist ohne Inseln, mit Zu - und Abfluß (Flußseen) z. B. der Genfer- See; 2) Krater oder Trichterseen kreisrund, oft unergründlich tief, wasser- erfüllte Krater erloschener Vulkane, z> B. die Maare der Eifel; 3) Plateau- Seen auf Hochebenen meist länglich rund und nicht sehr groß, mit flachen Ufern, meist Steppen- und Salzseen, z. B. der Zareh in Persien; 4) Nie- derungsseen in den tiefsten Gründen der Tiefebenen und in den Spalten ebener Felsplatten, unregelmäßig gestaltet, nicht tief, mit vielen Inseln, in Afrika und Asien Mündungs- (Tsad, Aral), in Europa und Nordamerika Flußseen (die brandenburger, die canadischen Seen). c) Nach der Beschaffenheit des Waffers unterscheiden wir Süß- wafferseen, die meisten, Salzseen z. B. der kaspische, und Natronseen mit mineralischem Laugensalze, in Ägypten, Ungarn. §. 112. Bedeutsamkeit der Landseen. Die Landseen haben für die Anwohner insofern eine mehr oder minder große Bedeutung, als sie durch die Bewässerung den Boden befeuchten, durch die in denselben enthaltenen Fische Nahrung, durch die Schiffahrt Gelegenheit zur Beschäftigung und zum Verkehre mit den Nachbarn gewähren und eben- dadurch die größere oder geringere Bewohnbarkeit des Landes und die Cultur der Bewohner bedingen.
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