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1. Lehrstufe 2 - S. 85

1863 - Leipzig : Teubner
85 1) Im allgemeinen nimmt die Fülle des animalischen Lebens von den Polen nach den?Äquator ju. In der Nähe der Pole gibt es wegen der nur auf kurze Zeit unterbrochenen Kälte und wegen der dürftigen Nahrung, die ihnen die kurze, nur wenige Wochen grünende Vegetation gewährt, nur wenige pflanzenfressende, namentlich größere Säugethiere, und ebeudeßhalb auch nur wenige Raubthiere; am Äquator dagegen wegen der ununterbrochenen Wärme und der reichlichen Nahrung, die ihnen die üppige, immergrünende Vegetation gewährt, eine zahllose Menge von Säugethieren. Die Zahl der Vögel, Amphibien und Insekten nimmt in noch grö- ßer? Verhältnissen zu, als die der Säugethiere. 2) Die Zahl der Arten (etwa 130000), wie die der Gattungen und Familien, also der Formenreichthum und die Mannigfaltigkeit der Thiere, wird von den Polen nach dem Äquator größer. In Grönland leben (einschließlich der oceanischen) 32, in Schweden 52, in Dänemark 57 Arten Säugethiere; in Grönland 52, in Däne- mark 131 Arten Vögel. Nach Berghaus (1838) verhält sich die Zahl der bekannten eigenthümlichen Säugethierarteu Europas zu der Afrikas wie 1: 3,2; die Nordasicns zu der Südasieus wie 1:2,52. In Nordeuropa südlich bis an die Nordküsten Frank- reichs und Deutschlands leben 8, in Mitteleuropa südlich bis au die Pyrenäen, Alpen und die Donaumündung 35, in Südeuropa 57 Ärtcn Amphibien. 3) Die Größe der Thiere nimmt von den Polen nach dem Äquator zu. Von den Säugethieren, Vögeln und Amphibien, den größten aller Landthiere, lebeir die meisten Familien, Gattungen, Arten und Individuen in der heißen Zone, ebenso die größten Individuen der Thiere aller Klassen: Elephant, Rhinoceros, Flußpferd, Tapir, Giraffe, Tiger, Löwe; Strauß, Casuar, Muruk, Emu, Nandu, Coudor; Riesenschlangen, Krokodil, Alligator; Vogel- und Jagdspiirne; Hcrkuleskäfer, Actäon, Priamus, ein Schmetterling, dessen Flugweite 7 Zoll beträgt. In kältern Ländern kommen nur einzelne größere Thiere vor. In der kalten Zone bleiben unsere Haus- thiere klein und krüppelig. 4) In der heißen Zone sind auch die stärksten, wildesten und gefährlichsten Thiere: die großen Raubthierc, Tiger, Löwen, Hyänen, Leoparden, Panther, Ja- guare, Cuguare u. a., Riesen- und Giftschlangen, Taranteln, Scorpione, Ter- miten u. a. 5) In der heißen Zone leben nicht bloß Thiere, welche die schönste Gestalt haben, wie Antilopen, Gazellen, Zebra, Giraffen, sondern auzh Thiere, deren Kör- perbedeckung die prachtvollsten Farben zeigt, wie die einiger Säugethiere und vieler Fische, doch vorzugsweise der Vögel: der Pfauen, Goldfasane, Papageien, Colibris, Paradies- und Ziervögek, und der Insekten: des Laternenträgers, des Riescnpracht, käfers, des großen Leucht- und des Brillantkäfers; des Priamus, Nestor und Mene- laus. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto mehr verliert sich die Schön- heit der Insekten, die bei uns meist nur dunkle Farben haben, und von denen selbst die schönsten nur ein schwaches Abbild des herrlichen Farbcnschimmers gewähren, den sie in der heißen Zone zeigen. 6) Die Säugethiere haben in der kalten Zone längere, dichtere und wärmere Haare (Eisbär, Bär, Pelzthiere) als in den andern Zonen. In der heißen Zone sind manche fast unbehaart (Elephant, Nashorn). Der Hund. Das Schaaf ist in der gemäßigten Zone mit der weichsten Wolle bedeckt; innerhalb der Wendekreise dagegen ist sein Fließ nicht feiner als Haar. Der Fuchs, der in warmen Ländern nur haarig ist, trägt in kalten Ländern den weichsten Pelz. Ähnlich der Bär. Die Vögel haben in kältern Gegenden ein weicheres, wärmeres Gefieder, z. B. die Eider- gans. Die Farbe der Haare und Federn der Thiere heißer und warmer Länder wird während des Winters heller. 7) Die Vögel gemäßigter Zonen zeichnen sich durch ihren schönen, melodie- rerchen Gesang vor denen der heißen Zone aus. In der letztern geben einige Vögel, z. B. der Strauß, die Papageien, Töne von sich, die der menschlichen Stimme gleichen. Das Bellen der Hunde wird am Äquator und in der Nähe jder Pole ein Geheul oder Brummen. 8) Der Unterschied, den die Physiognomie der Thierwelt in den verschiedenen Jahreszeiten darbietet, wird von den Polen nach dem Äquator allmählich geringer
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