1863 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Flathe, Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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dem 5800 F. hohen Tzana See), auf welchen und an deren Rande einzelne
die Schneeregion berührende bis 14000 F. hohe Berge und Kettengebirge sich
befinden.
5) Die Stufenlander des Nil nordwestl. von Habessinien am rothen
Meere: a) das mittlere Stufenland (Kordofan, Sennaar, Meroe,
Nubien) hat eine fehr verschieden gestaltete Oberfläche mit nördl. und westl.
Neigung, ist jedoch größtentheils eine 1500 bis 2000 F. hohe Hochebene, über
die sich an den Rändern und im Innern Berge und Gebirgsketten bis 7000 F.
erheben, und durch welche der Nil in tiefem, engen Thale fließt. Die Hoch-
flächen sind z. Th. in der nassen Jahreszeit grüne Weideländer und nur in der
trocknen dürre Steppen, z.th. wahre Sandwüsten (in Mittel-und Nordnubien).
Nur das Nilthal bildet eine lange, aber schmale fruchtbare Oase; — b) das
untere Stufenland (Ägypten) ist eine 1000 bis 2000 F. hohe wüste Hochebene
mit Bergen von über 5000 F., in welche das fruchtbare Nilthal und die westl.
Oasen tief eingesenkt sind. Zwischen dem Nilthale und dem rothen Meere ist
die arabische Bergkette, zwischen dem Nilthale und den westl. Oasen die libysche
Bergkette, zwischen beiden Bergketten das von 8 nach bl sich erweiternde, an
der schmälsten Stelle nur 3000 F., im bl 4 St. breite, bei Assuan nur noch
327 F. hohe Nilthal. Das durch Fruchtbarkeit berühmte Nildelta; die Nil-
überschwemmungen.
6) Das Plateau von Barka am Golf von Sydra, die Forts, der liby-
schen Bergkette, im Mittel 1500 F. hoch, steigt sanft aus der Sahara, steil vom
Mittelmeere auf. Die Abhänge gegen das Mittelmeer sind Wald- und quel-
lenreich.
7) Der Atlas oder das Hochland der Berberei erstreckt sich von der
Nordwestküste Afrikas dem Mittelmeere, parallel nach dem Golf von Tunis.
Der nördl. Theil, der kleine Atlas, vom C. Spartel bis C. Blanco, wird
im 0 durch schmale Küstenebenen (z. B. Metidscha in Algier) vom Mittel-
ineere getrennt, fällt im W (das Rif) steil zum Mittelmeere ab (C. Ceuta
2800 F.), ist im 0 höher (bis 6000 F.) und breiter (10 M.) als im W (bis
3800 F., 8 M.). Der mittlere Theil, die Hochebene des Atlas, das Tell, südl.
vom kleinen Atlas, vom atlant. Ocean bis Tunis, ist im W viel breiter als
im 0; der westl., breite und fruchtbare Theil in Marokko, 1300 bis 3000 F.
hoch, fällt westwärts in Terrassen zur sandigen Küstenebene des atlant. Oceans
ab und ist im 0 von Fes und Meknes durch mittelhohe vom Rif zum großen
Atlas ziehende Berge von dem östl. schmälern, 1900 bis 3500 F. hohen, san-
digen und pflanzenlosen, eine fortlaufende Reihe z. Th. sehr großer, aber im
Sommer austrocknender Landseen (Schotts oder Schebkas) enthaltenden Theile
in Algier und Tunis geschieden. Der große Atlas, von C. Ger am atlant.
Ocean bis zum C. Bon, Sicilien gegenüber, zieht anfangs (in Marokko) in
östl. Richtung, ist sehr hoch (hoher Atlas, Daran) und lang, auf den höchsten
Gipfeln (Miltsin 10700 F. südl. der Stadt Marokko) beständig mit Schnee
bedeckt, wendet sich dann weniger hoch nach Ist0 und endet in Algier und
Tunis mit Gipfeln von 5300 bis 7000 F. Südl. vom großen Atlas zieht die
ziemlich breite Zone des niedrigen Dattellandes, Biled-ul-Gerid, hin, das
den Nordrand der Sahara bildet.