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1. Bd. 2 - S. 7

1837 - Eisleben : Reichardt
Russisches Reich. 7 das Leben der kaiserlichen Familie gerichtet war und eine völlige Umwat? zung der Staatsversassung bezweckte, zu dampfen, und wurde bald darauf in einen Krieg mit Persien und einige Jahre später mit den Osmanen verwickelt, die er siegreich endigte, und wodurch er von Per- sien zwei Chanate Eriwan und Nachitschewan (jetzt die Provinz Arme- nien bildend) erhielt, fo daß die Russische Gränze auf dieser Seite vom Flusse Kur bis zum Aras oder Araxes vorrückte. In dem Kriege mit den Osmanen waren die Russen bis Adrianopel vorgedrungen und es stand ihnen nun der Weg nach Constantinopel offen; doch begnügte sich der Kaiser großmüthig in dem 1829 zu Adrianopel abgeschlossenen Frieden mit einem Theile des Pafchaliks Akhalzik, welches die Osma- nen abtreten mußten. Die Pariser Revolution 1830 fand in Polen Nachklang. Am 29. November desselben Jahres brach in Warschau eine Revolution aus, die Russen wurden aus dieser Hauptstadt und aus ganz Polen vertrieben, und es begann nun ein sehr ungleicher Kampf des kleinen Königreichs Polen gegen den Koloß Rußland, in welchem von beiden Seiten mit der größten Erbitterung und Tapferkeit gestrit-- ten wurde; doch endigte die Eroberung Warschaus im September 1831 den Krieg und die Polnische Revolution, worauf Polen seine bisherige Konstitution, die es von Alexander erhalten hatte, und die Art von Selbstständigkeit, in deren Besitz es bis dahin gewesen war, verlor. Kaiser Nikolaus gehört zu den vortrefflichsten Regenten, die je auf Rußlands Throne gesessen haben, und sucht auf alle Weise die innere Verwaltung des Reichs zu ordnen, Kultur, Aufklärung, Unterricht und wissenschaftliche Bildung in Rußland zu verbreiten, mit großer Milde regierend und Industrie und den Handel befördernd, worin auch wirklich Rußland bedeutende Fortschritte macht. Eng verbündet und befreundet mit den Monarchen von Preußen und Österreich, bemühet sich Nikolaus den allgemeinen Frieden in Europa zu erhalten und be- hauptet nicht allein auf die Politik dieses Erdtheils, sondern auch Asiens einen mächtigen Einfluß. Die Wolga ist der größte und wasserreichste Fluß Europas, gehört aber mit ihrem untern Laufe Asien an, durchströmt jedoch bloß Russisches Gebiet. Die Lange ihres Laufs betragt 430 Meilen und ihr 30,000 ssssm. großes Flußgebiet begreift zum Theil die fruchtbar- sten Landschaften Rußlands; daher dieser Strom für den innern Han- del des Landes von der größten Wichtigkeit ist, die noch durch die dreifache Kanalverbindung erhöhet wird, durch welche man aus der Wolga in die Newa und also nach St. Petersburg gelangt. Sie entspringt im Gouvernement Twer, aus einem Teiche, unweit des Dorfes Wolchino-Werchowia, am Wolchonskp-Walde, westlich von der Kreisstadt Ostaszkow, und in der Nahe der Quellen der Düna und deß Dnjepr. Sie geht , hierauf durch mehrere kleine Seen, nimmt den Abfluß deö Seeligersees auf und ist dann schon für kleine Fahrzeuge schiffbar. Zwischen hohen Ufern strömt sie nach Twer, wo sie für grö-
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