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1. Bd. 2 - S. 9

1837 - Eisleben : Reichardt
9 Russisches Reich. fläche, der Seeligersee 800 F. und bei Kamischln liegt der Wolgaspie- gel schon 112 F. unter dem Spiegel des schwarzen Meeres. Die vor- nehmsten an der Wolga gelegenen Städte sind; Rshew-Wladimirow, Tw er, Uglitsch, Rybinsk (gleichsam der Centralpunkt für den innern Handel und die innere Schifffahrt Rußlands, indem daselbst die gewöhn- lichen Umladungen der Waaren von den größern Wolgafahrzeugen auf die kleinern, welche die benachbarten Fluß- und Kanalsyfteme beschissen sollen, Stattfinden), Romanow-Borissoglebsk, Jaroslaw, Kostroma, Balachna, Nischnei-Nowgorod, Tscheboksary, Kasan, Simbirsk, Stawropol, Samara, Sysran, Wolsk, Saratow, Kamyschin, Du- bowna, Zarizyn, Sarepta und Astrachan. Die Schifffahrt wird auf der Wolga mit der größten Lebhaftigkeit betrieben und auf keinem Strome des weiten Russischen Reichs sieht man so viele Fahrzeuge aller Art; doch ist die Schifffahrt lebhafter auf der Euro- päischen Wolga als auf der Asiatischen, die hingegen wieder die einträg- lichste Fischerei, vornehmlich bei der Mündung darbietet; denn überhaupt ist die Wolga vielleicht der fischreichste Strom der ganzen Erde. — Merkwürdig sind die Wasserbauwerke, wodurch die Wolga, diese große Pulsader der innern Cirkulation, die von ihrem Ursprünge bis zu ihrer Mündung die fruchtbarsten, kornreichsten Provinzen des Reichs durch- strömt und in ihrem Laufe so viele der bedeutendsten Flüsse aus allen Gegenden aufnimmt, mit der Newa und also mit St. Petersburg, dem Vereinigungspunkte Rußlands mit dem übrigen Europa und dem Hauptstapelplatze für Rußlands auswärtigen Handel, in schiffbare Ver- bindung gebracht ist. Auch hierin ist Peter der Große, wie in allem, als erster Begründer und Schöpfer anzusehen. Es sind 3 Wasserwege, die die Wolga mit der Newa und mithin das Kaspische Meer mit der Ostsee verbinden, von welchen der eine durch ihn beendigt und die beiden andern begonnen und erst später vollendet wurden. Man bezeich- net diese 3 künstlichen Wasserwege mit den Namen des Wi schn ei- Wolotschockschen, des Ti chwin sehen und des Marien sy- st ems. Wir wollen wenigstens von dem ersten dem Leser Einiges mit- theilen. Dieses, welches gewöhnlich in den Geographien mit der durch- aus falschen Benennnng „Kanal von Wischn ei-Wolot schock" bezeichnet wird, ist eine der schönsten, größten und originellsten Anla- gen der Wasserbaukunst. Es unterscheidet sich von allen übrigen künst- lichen Wasserwegen, außer seinem ungeheuren Umfange besonders dadurch, daß es nicht aus gegrabenen Kanälen besteht, in welchen durch hebende und senkende Schleußen mit Kammern das Weiterbringen der Fahrzeuge bewirkt wird, sondern daß hier durch bloße Graben und ein- fache, in großen Entfernungen mit einander korrespondirende Schleußen eine künstliche Anschwellung der in das System hineingebrachten Flüsse selbst erlangt wird, die dadurch gewissermaßen in lauter künstliche Kanäle und Wasserbehälter verwandelt sind. In dieses ungeheure Wassersy- stem, welches sich über eine Fläche von wenigstens 1430 Om.
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