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1. Bd. 2 - S. 70

1837 - Eisleben : Reichardt
70 Europa. nommen hatte, stellte hier seine etwa 120 bis 130,000 Mann star- kes Heer hinter der Kolotscha auf. Der rechte Flügel zog sich bis fast an die Moskwa hin und lehnte sich an einen steilen Abhang und an das große Dorf Borodino jenseits des Abhanges und des Kalotscha- baches, das Centrum zog sich über ziemlich flach ansteigende Höhen hin, die durch 2 zu beiden Seiten eines zerstörten Dorfes auf den höchsten Punkten errichteten Verschanzungen verstärkt waren, und der linke Flügel dehnte sich nach einem Walde bei dem Dorfe S em i n o fk a hin und war ebenfalls durch Verschanzungen gedeckt. Vor demselben lag vorgeschoben noch eine große Verschanzung, die das Kalotschathal bestrich. Sobald Napoleon mit der Avantgarde vor dieser Stellung angekommen war, sah er sogleich, daß der Angriffspunkt auf dem lin- ken Flügel der Rüsten liege. Er ließ daher am Abend des 5. Sep- tembers die vorgeschobene Verschanzung am rechten Kalotschaufer stür- men und den Rand des Waldes besetzen. Der Kampf um diese Ver- schanzung war einer der blutigsten, in welchem die Verschanzung ab- wechselnd in den Handen der Franzosen und Russen war, bis diese endlich in der Nacht von der Fortsetzung des Kampfes abstanden. Der 6. September verstrich mit Vorbereitungen zur Schlacht; nur ein- zelne Gefechte sielen vor. Am Abend dieses Tages nahm die Franzö- sische Armee ihre Stellung ein. Sie war etwa 140,000 Mann stark. Andere, doch unverlassigere Angaben, geben die Starke der Franzosen zu 200,000 und die der Russen zu 155,000 Mann an. Am Mor- gen des 7. Septembers ging die Sonne ohne Wolken auf. „Das ist die Sonne von Austerlitz!" (s. S. 562) rief der Französische Kai- ser aus. Um 6 Uhr begann auf allen Punkten der Angriff der Fran- zosen. Mit größter Tapferkeit wurde von beiden Seiten, und mit ab- wechselndem Glücke bis Nachmittags gefochten. Endlich gegen 4 Uhr begannen der linke und rechte Flügel der Franzosen die Russen zu drangen und Napoleon beschloß nun das Centrum zu durchbrechen. 80 Kanonen der Reserve eilten der Garde voran auf diesem Punkte; durch sie verstärkt nahm Ney, der auf dem Französischen Centrum den Ober- befehl hatte, die Batterien der Russen und warf das Centrum dersel- den. Vergebens suchte Kutusow das verlorne Terrain wieder zu ge- winnen und wahrend dieser Bemühung gingen auch die Dörfer Boro- dino und Seminofka verloren. Kutusow begann daher am Abend und in der Nacht den Rückzug, zog sich nach dem 2 M. entfernten Mo- schaisk und dann nach Moskau zurück, das er dem Feinde überließ, und nahm südwärts davon auf der Straße nach Tula eine trefflich ge- wählte Stellrmg, wodurch er die reichen südlichen Provinzen Rußlands deckte, Smolensk naher war als die Franzosen in Moskau, sie in der Flanke bedrohete und sie zugleich hinderte, etwas Ernstliches gegen Pe- tersburg zu unternehmen. Die Franzosen geben ihren Verlust in die- ser Schlacht auf 10,000 Todte und Verwundete und den der ^Rus- sen auf 40—50,000 an; die Russen hingegen den ihrigen auf 25,000
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