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1. Bd. 2 - S. 189

1837 - Eisleben : Reichardt
.Griechenland. 189 E., jetzt ist sie von ewigen Hundert armer Leute bewohnt, wird aber wohl unter der gegenwärtigen Regierung des neuen Königs bald wach- sen und ausblühen. Die Trümmer des alten Korinth liegen ganz ab- geschieden von dem jetzigen Korinth und nehmen einen sehr beträchtli- chen Raum ein, und man stößt in dem weiten Chaos von Ruinen aus viele Fragmente von Alterthümern. Korinth liegt in einer schönen, fruchtbaren Ebene, am Hauptein- gange der Landenge oder des Isthmus, wodurch Livadien und Morea mit einander verbunden sind. Wenige Orte bieten eine so schöne und zum Handel günstige Lage dar. Zwischen den beiden Meerbusen von Ägina oder Athen und von Lepanto oder Korinth gelegen, hat dieser Ort zwei Häsen, den einen Lechäon, an dem letztem und den an- dern Kenchrea am erster», aber beide sind jetzt fast völlig versandet und verödet. Gut erhalten ist noch die starke und große Citadelle Akrokorinth, die sich aus dem nahen, steilen und 1400 oder nach Andern 2100 F. hohen Berge Phuka erhebt und eine Vormauer der Halbinsel Morea ist, indem sie den wichtigen Isthmus und die weite Ebene vom Saronischen Paß bis an das Gebirge von Argolis beherrscht. Sie ist nach dem Urtheile der Kenner der wichtigste militärische Punkt in ganz Griechenland, ein zweites Gibraltar, und bei einer richtigen Vertheidigung fast unüberwindlich. Die Akrokorinth, von ihrem Fuße aus gesehen, erscheint wie ein ungeheurer drohender Riese, und ihre Felsenwälle und Mauern kommen dem Auge in der großen Höhe ganz klein vor. Gegen 2 Stunden gebraucht man, um hinauf zu kommen auf dem gepflasterten, breiten, ziemlich erträglichen Wege, der aber manche steile Seite hat. Nähert man sich der Festung, so strecken überall ungeheure schwere Stücke und Feldschlangen ihre Mündungen entgegen. Durch mehrere gewölbte, lange, finstere Thore geht es hin- durch an Schildwachcn vorbei, und man gelangt dann zur Komman- dantenwohnung, einem kleinen, isolirten, festen Gebäude, das äußerlich und innerlich ein ganz Türkisches Ansehn hat. Sonst gebot hier ein Türkischer Aga und keinem Christen war es vergönnt, auch nur den Fuß der Akrokorinth zu betreten. Jetzt ist dies freilich anders. Voir Batterie zu Batterie, von Werk zu Werk, alle einander deckend und sich wechselseitig bestreichend, gelangt man endlich auf den höchsten Punkt der Akrokorinth, bei einem kleinen, runden alten Tempel an. Man genießt auf dieser Stelle, wo man sich indessen festhalten muß, um nicht von dem hier ewig herrschenden Winde in die tiefsten Abgründe geschleudert zu werden, eine entzückende Aussicht. Das Auge schweift weit über den Meerbusen von Agina und von Lepanto, und in weiter Ferne leuchtet hoch über den Golf und die Insel Salamis die Akro- polis von Athen im schimmernden Abendroth. Die Masse von Ge- schütz, welche sich in den vielen weitläustigen Werken befindet, ist sehr bedeutend. Uraltes Geschütz mit dem Venezianischen Löwen, meist 48- und 36-Pfünder, Türkisches vom schwersten Kaliber, mit dem Osma-
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