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1. Bd. 2 - S. 270

1837 - Eisleben : Reichardt
270 A sien. zetha. Der Berg Zion, dev Höchsts unter ihnen auf der Südseite gelegene und rings von tiefen Thalern umgeben, bildete eine starke, fast unbezwingliche Festung. Auf demselben, dem erhabensten Theile der Stadt, lag einst die deshalb sogenannte Oberstadt, welche unter andern die berühmte Davidsburg und den Pallast des Hohenpriesters enthielt. Auf dem ebenfalls befestigten Berge Akra lag die Unter- stadt und der Pallast, den sich Salomo erbauen ließ, und welcher nach ihm allen Königen von Judäa zur Residenz diente. Der Berg Mo- r i a war wie die andern rings von Niederungen umgeben und mit dem Zion durch eine Brücke verbunden. Seine ganze Flache war nur von dem ungeheuren Tempelgebäude eingenommen, an welches sich die Burg Antonia anschloß. Endlich der Berg Bezetha, d. h. Neu- stadt, weil er erst bei zunehmender Bevölkerung mit der Stadt ver- einigt wurde, lief nach Abend und Mitternacht in eine offene Flache aus und enthielt unter andern den Pallast des Königs Herodes. Die ganze auf diesen 4 Bergen gelegene Stadt war mit drei Mauern umgeben, wodurch sie für die damalige Zeit eine ungeheure Festigkeit hatte. Der ganze Umfang der Stadt betrug nach dem Laufe der äußersten Ringmauer 21 Stunden, auf welchem Raume gegen 120 bis 150,000 Menschen wohnten; jedoch zur Zeit der hohen Feste stieg diese Volkszahl bei dem ungeheuren Zuflusse der Juden aus al- len Landern weit über eine Million, woraus sich erklärt, wie bei der Zerstörung dieser Stadt durch die Römer so viele Juden ihren Un- tergang finden konnten. Das heutige Jerusalem steht zwar auf der Stelle der alten Stadt, nimmt aber nur an der Ost- und Westseite ihre vormaligen Gränzen ein und schließt einen großen Theil des Berges Zion so wie die Bergfläche Bezetha von seinen Ringmauern aus. Eine Mauer, mit Schießscharten durchbrochen, durch Thürme und ein Gothisches Schloß befestigt, umschließt die jetzige Stadt. Sieber *) berechnet den größten Durchmesser auf 3000' Fuß und den Umfang der Stadtmauer auf 10,800 F. Andere geben den Umfang der Stadt zu Stunden und wieder Andere zu einer Stunde an. Über die jetzige Bevölkerung weichen die Angaben sehr von esnander ab. Die meisten, z. B. Brown, Richter, Berggren, Sieber bestimmen sie zu 16 bis 20,000. Letzte- rer rechnet 6 — 7000 Muhamedaner, 3000 Griechen, 1500 Arme- iner, 500 Römische Katoliken und 4000 Juden. Berggren **) wurde von mehreren Sachverständigen, die er darüber sprach, die Bevölkerung zu 20,000 angegeben, worunter man außer den Muhamedanern, 2000 Griechen, 1000 Katholiken, 500 Armenier, Syrische Christen *) Reise von Cairo nach Jerusalem. Mit Kupfern Prag 1823. **) Reisen in Europa und im Morgenlande. Aus dem Schwedischen übersetzt von Ungewitter. 3 Theile. Darmstadt 1826 und 1834.
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