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1. Bd. 2 - S. 279

1837 - Eisleben : Reichardt
279 Osmanisch es R e ich. welche die schöne Kuppel tragen, worin oben eine Öffnung ist. Im Innern derselben ist rechts ein 2 sufuß großer Marmorstein, in den ein linker Fuß eingedrückt ist, welches ein hinterlassenes Denkmal von Christus, als er gen Himmel fuhr, seyn soll. Ohngefahr 300 Schritte nordwärts von dem Berge der Himmelfahrt ist die nördliche Spitze, welche den höchsten und schönsten Theil des ganzen Berges bildet und der Berg der Galilaischen Männer genannt, weil auf ihr die, Galilaischen Männer den Jüngern verkündigten, daß ihr Lehrer in den Himmel aufgenommen worden sey. Endlich die dritte südliche Spitze des Ölberges heißt der Berg des Ärgernisses, weil Salomo zuerst auf ihm fremden Göttern Altare errichtete und alsdann der Götzendienst bis zu den Zeiten des Königs, Jossas fortgetrieben wurde, der diesem Greuel ein Ende machte. Von dem Ölberge hat man eine weite Aussicht. Man überschaut die ganze Stadt Jerusalem und erblickt gegen Norden die Berge Samarias und sogar mehrere in Galilaa; gegen Osten den Jordan, das todte Meer und die Gebirge in Peräa; gegen Süden bis nach Bethlehem und Hebron und gegen Westen die Gegenden an der Küste des mittelländischen Meeres. Der Blick in die nächste Umgebung vorzüglich in die Gegend von Jerusalem ist aber nicht angenehm; denn überall ist, wenige Stel- len ausgenommen, Alles todt, und man sieht nur öde kahle Berge und Thäler ohne Gebüsch und Bäume. Dabei herrscht Grabesstille; denn es zeigen sich nur wenig Menschen und selbst die Vögel sind selten. Ehemals zeichnete sich der Ölberg durch große Fruchtbarkeit aus; jetzt aber ist er ziemlich verwildert. Neuere Reisende haben kaum 50 Ölbäume auf dem ganzen Berge vorgefunden und nur einzelne Weinstöcke, Feigen- und Mandelbäume. Außerdem zeigt sich hier und da elendes und dürres Buschwerk, so daß der ganze Berg bei seinem nackten Boden von gelblicher Farbe ein düsteres Ansehen hat. Doch berichtet der schon öfter angeführte Schwedische Reisende Berggren, daß der Ölberg auf der nach Jerusalem zu liegenden Seite größtentheils mit Erde bedeckt und im Herbste und Frühjahre angenehm grün scv, und auf dieser Seite mehrere sehr schöne Gruppen von Olivenbäumen und dicht belaubte Johannisbrod-Bäume, so wie auch am Abhange von Kedron einige Weingarten sich befänden. Beit el Ham oder Bethlehem, berühmt als der Geburts- ort Jesu Christi, liegt ohngesähr 1 Meile südlich von Jerusalem, sehr malerisch an dem Abhange eines Hügels oder Berges von mäßiger Höhe und wird von einigen Hügeln umgeben. Von dem höchsten Theile des Berges, auf dem es liegt, hat man eine schöne Aussicht auf die Gegend von Jericho, auf das todte Meer und die Arabischen Gebirge. Nach N. eröffnet sich ein weites Thal, das fruchtbar an Getreide und reich an Viehweiden ist, und in welchem auch Weingär- ten, Öl-, Feigen-, und Granatbäume sich finden. Die Häuser stehen ohne Ordnung umher zerstreut, überall herrscht Zierlichkeit und Rein-
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