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1. Bd. 2 - S. 301

1837 - Eisleben : Reichardt
Arabien. 301 Samarkand jetzt von ihrer frühern Größe und Erhabenheit zu einer Provinzialstadt herabgesunken sey, worin 8000 oder höchstens 10,000 E. leben und Garten und Felder die Stelle ihrer Straßen und Mo- scheen eingenommen haben. Nichts desto weniger wird dieser Stadt von dem Volke noch immer eine große Verehrung gezollt, und so lange ein Khan von Buchara sie nicht mit unter seine Herrschaft gebracht hat, wird er nicht als rechtmäßiger Souverain betrachtet. Einige Ge- bäude sind noch vorhanden, die von ihrem ehemaligen Glanze zeugen. Drei der dortigen Schulgebäude (Medresses) sind vortrefflich und eins derselben ist ausgezeichnet schön. Das Grab Timurs und seiner Fa- milie ist noch vorhanden, und die Asche desselben ruht unter einer hohen Kuppel, deren Wände mit Achat schön verziert sind. Die Lage von Samarkand am Flusse Zar-afschan und in der Nahe niedriger Hügel, in einem Lande, welches an allen andern Stellen flach und eben ist, verdient das Lob, was ihr Asiaten in dieser Hinsicht spenden. Man erzählt, daß in Samarkand zuerst Papier versertigt wurde. Wie groß ist nun die Veränderung, indem dieser Artikel gegenwärtig aus Ruß- land geliefert wird. Arabien. Arabien war schon in den ältesten Zeiten bekannt, und wird in der heiligen Schrift das Morgenland, oder auch Arab genannt. Die Araber selbst nennen ihr Land Dschesirah al Arab, d. h. die Halbinsel der Araber. Die Osmanen und Perser nennen es A ra- tz is tan oder das Land der Araber. Nach der gemeinen Sage stam- men die Araber von Ismael, dem Sohne Abrahams von seiner Magd Hagar; sie selbst leiten ihren Ursprung ab von Jaketan oder Jok- tan, einem Sohne Ebers, von dem die Hebräer ihren Namen haben. In den frühesten Zeiten, um 2500 vor Christi Geburt soll in dem südlichsten Theile Arabiens der Staat Saba eine hohe Blüthe erreicht haben; und eine Königin von Saba besuchte, nach der heili- gen Schrift, den König Salomo zu Jerusalem. Später erscheinen die Araber als Eroberer Ägyptens unter dem Namen der Hyksos oder der Hirtenkönige, und erhielten sich mehrere Jahrhunderte hin- durch in dem Besitze desselben. Gegen fremde Einfälle in ihr eignes Land waren die Äraber durch die ungeheuren Wüsten, die es vorzüg- lich auf der Nordseite umgeben, durch die zahlreichen Korallenbänke längs der Westküste und durch ihre nomadische Lebensart und dem daraus entspringenden Freiheitssinn geschützt; daher auch Arabien den kühnsten Eroberern des Alterthums unzugänglich blieb, und weder Cyrus, noch Alexander der Große, noch auch die Römer es zu unterjochen vermochten. Aber eben so wenig bildete sich in Arabien eine große innere Macht, sondern es war und blieb stets in viele Landschaften getheilt, worin theils Fürsten, theils sehr beschränkte Stammhäupter
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