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1. Bd. 2 - S. 312

1837 - Eisleben : Reichardt
312 Asien. gen wird, oder fängt ihn auch mit Schlingen und Fallstricken. Man kann ihn auch leicht schießen, thut dies aber nicht, weil sonst die Fe- dern leicht verloren gehen. Und diese Federn machen gerade das Gesuch- teste an dem Strauß aus, indem die langen Federn der Flügel und des Schwanzes schon seit alten Zeiten zum Putz dienen, womit ein nicht unbedeutender Handel getrieben wird. Die besten sind eine halbe Elle lang und zieren die Turbans der Türken, Frauenzimmerhüte rc. Auch die Haut, welche ein gutes Leder giebt, wird verschiedentlich in Afrika benutzt. Das Fett mit dem warmen Blute des Straußen vermischt, nennen die Landeseinwohnec Straußbutter und schätzen es nicht nur als ein wohlschmeckendes Essen, sondern auch als Arznei sehr hoch. Die Eier werden gegessen und sind von gutem Geschmack. Aus der harten, dicken Schale macht man Trinkgeschirre und allerlei andere Ge- fäße. Das Fleisch ist hart und schlecht, wird aber doch von Einigen genossen. Nur das Fleisch junger, fetter Strauße schmeckt angenehm. Won den alten Römern wurden sie gegessen und das Gehirn galt für einen Leckerbissen. Der Kaiser Heliogobalus ließ bei einem Gastmahle das Gehirn von 600 Straußen auftragen. Man kann den Strauß auch zahmen, allein er bringt wenig Nutzen, da er sich nicht lenken laßt und immer einige Wildheit beibehalt. Könnte man ein Mittel aus- findig machen, die zahmen Strauße so zu lenken und zu regieren, wie die Pferde, so würden sie dem Menschen auch noch mit ihrer Starke und Geschwindigkeit nützen. Sie laufen so schnell, daß der darauf sitzende Reiter in Gefahr ist, den Athem zu verlieren. Sogar 2 Menschen tragen sie, ohne daß diese Last sie an ihrer Schnelligkeit sonderlich hindert. Bisher hat man jedoch dergleichen Versuche nur aus Neu- gier oder zum Vergnügen angestellt. — Von dem Amerikanischen Strauß werden wir bei Amerika reden. Arabien ist das Vaterland des Kaffeebaumes. Doch soll nach Rüppells gemachten Reisebemerkungen die Provinz Caffa im südlichen Habessinien dem Kaffee den Namen gegeben haben, und der in dieser Provinz gewonnene Kaffee soll durch seine Gewürzhaftigkeit und Beschaffenheit den berühmten Arabischen oder Mokhakaffee weit übertreffen. Wahrscheinlich ist also diese Habessinische Provinz das eigentliche Vaterland des Kaffeebaumes und derselbe erst von da nach Arabien gekommen, wo die Provinz oder das Land Jemen wegen seines Kaffees berühmt ist. Man nennt diesen Arabischen Kaffee auch Levantischen und Mokhakaffee, weil er gewöhnlich aus der Handelsstadt Mokha ausgeführt wird. Doch muß man nicht glauben, daß die Ge- gend von Mokha selbst diesen Kaffee erzeuge, sondern 50 bis 100 Stunden weit von da im Innern des Landes beginnen erst diese Kaffeepflanzungen, und hier sind auch die Kaffeebaume nicht wie jene in Java und in andern Gegenden Asiens, Afrikas und Amerikas kleine, sondern vielmehr hohe Baume, deren einige mehr als 50 Pfd. Kaffee erzeugen; und sie wachsen hier auf sandigem Boden, der durch
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