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1. Bd. 2 - S. 380

1837 - Eisleben : Reichardt
380 A sien. Dolch im Gürtel, dessen Griff mit Diamanten und andern Edelsteinen besetzt war, vollendete den schönen Anzug der Amirs." „Von allen Dingen, fahrt Burkes in seiner Erzählung weiter fort, welche die Aufmerksamkeit eines Sind besuchenden Reisenden aus sich ziehen können, erregt nichts mehr die Bewunderung, als die herrlichen Juwelen- und Waffen-Sammlungen der Amirs. Ein großer Thñl ihrer Reichthümer besteht in Rubinen, Diamanten, schönen Perlen, Smaragden, womit ihre Dolche, Schwerter und Flintenschlösser in groß- ßer Menge verziert sind, und die sie zum Theil als Ringe und Agraf- fen an verschiedenen Kleidungsstücken tragen. Kaufleute mit Edelstei- nen kommen aus allen Theilen Asiens nach Sind, wo sie in Hydra- bad einen gewissen Absatz ihrer Waaren finden, und einige Persische Künstler im Dienste des Hofes, arbeiten in Email und wenden ihre ganze Kunst auf, um den Diamanten durch die Art der Fassung den größten Glanz zu geben. Die Kunst, Goldverzierungen auf Stahl zu legen, hat man hier auf den größten Grad der Vollkommenheit gebracht. Die Amirs senden Agenten nach Persien, der Türkei und Palästina, um daselbst Pistolen und Degen zu kaufen. Ich halte es für unmög- lich, an irgend einem andern Orte eine so kostbare Waffen-Sammlung zu finden, als die dieser Fürsten ist. Diese Sammlung enthalt zugleich Schwerter von fast allen Fürsten, die in der Geschichte Asiens einige Berühmtheit haben. Ich habe hier Schwerter von Abbas dem Gro- ßen, von Nadir-Schah und von mehreren andern berühmten Personen in meinen Handen gehabt. Alle Klingen waren mit Inschriften in goldenen Buchstaben geziert, die, wenn sie einem Mitgliede aus der Familie des Schahs gehört hatten, ein kurzes Gebet enthielten; bei andern waren es Stellen aus dem Koran oder Verse irgend eines Persischen Dichters. Diese Schwerter schienen mir nicht schwerer zu seyn, als unsere gewöhnlichen Englischen Sabel, ihre Krümmung aber ist verschieden. Ich sah einen jungen Prinzen ein großes Schaf mir einem Hieb in 2 Stücke spalten. Es gehört aber dazu ein Vortheil, der große Übung und Geschicklichkeit erfordert." Ostindien. Indien war schon in uraltesier Zeit, weit früher als Europa, ein hochgebildetes Land; seine alterthümliche Religion, die gut eingerichtete Staatsverfassung, die Sitten und Gebrauche, die sich fast ganz unver- ändert erhalten haben, die schon früh vorhandene Kasteneinrichtung, die uralten in einer völlig erloschenen Sprache (Sanskrit) geschriebe- nen Urkunden des Indischen Götterdienstes, die großen Prachttempel, welche man an vielen Orten in Indien antrifft und welche die jetzigen Hindus zu erbauen schwerlich im Stande waren, der schon früh aus eine hohe Stufe gestiegene Gewerbfleiß — alles dies beweist das hohe Alterthum der Indischen Nation. Wie und woher aber diese so frühe
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