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1. Bd. 2 - S. 395

1837 - Eisleben : Reichardt
Ostindien. 395 bald eine bedeutende Festigkeit. Die vornehmsten Städte die am Gan- ges oder an seinen verschiedenen Mündungsarmen liegen, sind: Hurd- war, Furrukabad, Caunpoor, Manickpoor, Allahabad, Mirzapoor, Be- nares, Ghazipoor, Chuprah, Dinapoor, Patna, Monghir, Rajamahal, Murschedabad, Burhampur, Nuddea, Chandernagor, Calcutta, Cossim- bazar und Dakka. Schon bei der Einmündung der Jumna ist der Ganges 4200 F. breit; von Benares an aber betragt seine Breite immer von £ bis f Meilen. Die Lange seines Laufes giebt man auf 290 Meilen und die Größe seines Stromgebietes auf 20,400 ss3m. an. Übrigens ist der Ganges den Hindus als ein Gegenstand gött- licher Verehrung wichtig. Sein Wasser wird für heilig gehalten und man schreibt ihm die Kraft zu, den welcher sich damit wascht oder darin badet, von allen Sünden zu reinigen, und es giebt daher an seinen Ufern eine Menge Wallfahrts- und Badeörter, wohin sonst aus allen Theilen Ostindiens Hunderttausende von Hindus wallfahrteten, doch hat jetzt die Zahl der Pilger immer mehr abgenommen. Die Bramaprie- stec schwören in ihren Gerichten auf das Wasser desselben, wie die Muhamedaner auf den Koran und die Christen auf die Bibel. Der Himalaya oder Himaleh, Himalih, bei den Alten Im aus genannt, ist eins der merkwürdigsten Gebirge der Erde und besonders dadurch berühmt, daß es die bis jetzt bekannten höchsten Berge der Erde enthalt; denn der Chimborazo in den Anden Amerikas, den man früher für den höchsten Berg hielt und selbst die in den neuern Zeiten durch Pentland bekannt gewordenen Jllimani und Sorata gleich- falls in den Anden, welche mehrere tausend Fuß höher als der Chim- borazo sind, stehen doch noch an Höhe den Riesengipfeln des Himalaya nach. Auch zeigt dies Gebirge die höchsten von Menschen bewohnten Orte; denn der Reisende Gérard fand im Himalaya, an den Ufern des Sutledsch ein Dorf, das 14,700 F. über dem Meeresspiegel, also so hoch, wie die höchste Spitze des Montblanc lag; wahrend die Stadt Potosi in den Amerikanischen Anden, die man sonst für den höchsten bewohnten Ort der Erde hielt, nur 12,850 Par. F. hoch gelegen ist. Der Namen Himalaya bedeutet Wohnung des Schnees (von Hirna, Schnee in der Sanskritsprache) oder Schneegebirge. Wiewohl dieses Gebirge auf der Nordgranze Hindostans, eines seit den ältesten Zeiten schon berühmt gewordenen, vielfach besuchten Landes liegt, und seine mächtigen Schneehaupter, die man im Tieflande Hindostans, selbst in einer Ferne von 30 bis 40 Meilen erblickt, von jeher die Aufmerksamkeit der Einheimischen auf sich ziehen mußten: so haben doch immer nur Wenige sich dem schwer zugänglichen, ja unersteiglichen Himalaya zu nahen versucht, und dies waren bis in die neuern Zeiten wohl eigent- lich nur die Pilger; denn den Hindus sind die einzelnen, silberreinen Schneegipfel, die sich hoch über den heißen Ebenen des Ganges und Indus aufthürmen, die reinen Quellhöhen ihrer heilig gehaltenen Ströme, die auf sie von den höchsten Spitzen der Götter herabfallen;
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