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1. Bd. 2 - S. 533

1837 - Eisleben : Reichardt
Sumatra. 333 auf seinen Sohn oder Bruder über; doch kann sich keiner in seiner Herrschaft behaupten, wenn es ihm an der nöthigen Gewandtheit fehlt, das Volk für sich zu gewinnen. Die Häuptlinge tragen schöne blaue Turbans und seidene Schärpen, Ihre Beteltasche ist schön aus Stroh geflochten und mit Perlen besetzt, wird mittelst eines darüber herab- gehenden Deckels, fast wie eine Brieftasche geschlossen, und vom un- tern Ende hangt eine Schnur von Perlen von verschiedener Größe und Farbe, mit einem Glöckchen versehen, herab. Die Tabakspfeife besteht aus einem langen messingenen Rohr mit einer Kugel von gleichem Me- tall; beide sind mit seltsamen eingegrabenen Figuren verziert. Auch tragen sie Armbänder von Muscheln und goldene Ohrringe. Die Battas zeichnen sich hauptsächlich durch einen ungewöhnlich kleinen Mund aus, und haben zwar nicht regelmäßige, aber doch gefällige Ge- sichtszüge. Sie führen Schießgewehre, welche sie mit brennender Lunte abfeuern, und jedes Dorf hat sein Magazin von solchen Flinten; auch haben sie Dolche, Spieße und Schwerter oder Klewangs. Da sie Schießpulver, das sie selbst verfertigen, und Blei in Menge haben und sich häufig im Schießen üben, so sind sie gute Schützen. Sie strei- ten immer nur aus einem Hinterhalt und hinter Verschanzungen. Mann gegen Mann kämpfen sie niemals; überhaupt werden sie als ein falsches und rachsüchtiges Volk geschildert, das sich öfters unter- einander befehdet. Wie gefahrvoll es ist, sich besonders unter die im Innern wohnenden Battas zu wagen, davon machten zwei Nordameri- kanische Missionars, die 1834 von Tappanuli, der letzten Holländischen Besitzung aus in das Battas-Land eindrangen, eine sehr traurige Er- fahrung, indem beide bei einem Kampong oder Dorfe der Battas von ihnen ermordet wurden, Ein solches Kampong enthalt meistens 1000 bis 2000 Bewohner, und ist zur Zeit eines Krieges, mit einem ohn- gesähr 4 F. hohen Erdwall umgeben, vor welchem noch 2 oft auch 3 starke Gehege von gespaltenen Holzstücken des Kampherbaumes errichtet werden. Innerhalb dieser Festungswerke werden Plattformen aufge- worfen, von denen herab die Bewohner wahrend der Belagerung schie- ßen. Überdies werden noch starke Verhaue von dornichtem Gesträuche angelegt. Der Zugang zu diesen Befestigungen ist sehr schmal und zu jeder Seite erhebt sich eine mit dornichtem Gesträuche besetzte Platt- form zum Schutze der darauf stehenden Wache. Das Thor ist fest, und wird erforderlichen Falles noch mit Bauholz verrammelt. Die Häuser eines Kampongs ruhen auf Pfählen und sind zuweilen 100 F. lang, ohne daß sich im Innern eine Abtheilung befindet, und cs lebt in einem Hause nicht etwa bloß eine einzige Familie, sondern so viele Personen, als sich mit einander vertragen und Platz finden können. Der Eingang befindet sich in der Mitte und man gelangt auf einer Leiter durch denselben, die bei Nacht aufgezogen wird. Die 4 Wände des aus Brettern erbauten Hauses sind mit großen Fenstern versehen und oft mit Schnitzwerk geziert.
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