Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 553

1837 - Eisleben : Reichardt
Borneo. 553 daß 1821 eine Holländische Expedition auf dem Flusse Pontianak eine ziemliche Strecke in das Innere bis zu den Dayaks vordrang und mit diesen einen Handelsvertrag abschloß. Zwei Jahre später gelang- ten einige Holländer, namentlich der zur Untersuchung des Innern ab- geschickte Jngenier Müller zu einem beträchtlichen Landsee Danao Malayu, der stellenweise eine Tiefe von 18f. hat, und aus dessen Wasser 2 Inseln hervorragen. Als Müller diesen See untersuchte/ vermuthete er, daß die Flüsse Kote und Passir mit demselben zusam- menhingen, schiffte den erstem hinauf und wurde eine Strecke im In- nern hinauf von einem Dayak ermordet, welches 1825 gefchah. Der frühe Tod dieses Mannes, den seine Talente, seine Kenntnisse und sein Eifer besonders für dieses gefährliche Unternehmen geschickt machten, ist ein großer Verlust. Sein Tagebuch, welches die Regierung erhalten hat, ist noch nicht bekannt gemacht worden. So weit man bis jetzt Borneo kennt, dessen Küstengegenden selbst noch nicht überall genau erforscht worden sind, und dessen Inneres noch fast ganz eine terra incognito ist, scheint das Innere von drei Gebirgsketten, die 6 bis 8000 F. hoch sind, durchzogen zu werden. Die Mitte der Insel soll aus dem hohen und weit ausgedehnten Kry- stallgebirge bestehen, welches diesen Namen von den vielen Krystallen er- halten hat, die dort gefunden werden. Der Tigablas, einer der Gipfel dieses Gebirgs, ist ein Vulkan und seine Umgebungen sind star- ken Erdbeben ausgesetzt. Die niedern Meeresküsten sind fortwährend Überschwemmungen ausgesetzt; ja der westliche Theil von Borneo war allem Anscheine nach ursprünglich ein Archipel von zahlreichen kleinen Inseln. Borneo ist reich an Strömen und schiffbaren Flüssen, welche das Land nach allen Richtungen durchschneiden. Bei der geringen Bevölkerung Borneos ist erst ein kleiner Theil desselben angebaut, der größere Theil noch mit Waldung bedeckt. Unter den Erzeugnissen des Mineralreichs, woran ganz Borneo Überfluß hat, bemerken wir vorzüglich die Diamanten, deren haupt- sächlichen Gruben im Bezirk von Landak sind, dessen gleichnamiger Hauptort etwa 17 M. von Pontianak liegt. Das Aren g oder die Erdschicht, worin die Diamanten gefunden werden, ist eine Art gelbli- cher sandiger Erde, die in verschiedener Tiefe unter der Erde gefunden wird. Tiefer als 50 und 60 F. ist bis jetzt kein Schacht gesenkt worden. Die Gruben werden von den Dayaks, Malayen und Chi- nesen bearbeitet. Ein Schacht, nur hinreichend, um dem Arbeiter Raum zum Herumwenden zu gestatten, oder höchstens 2 F. im Durch- messer, wird bis aus das Areng gegraben. Dieses liegt 2—3 F. dick und wird in kleinen Körben hervorgehoben, und aus demselben werden hernach die Diamanten heraus gesucht, indem man die erdigen Theile, vermittelst Wassers, abscheidet und hierauf die kleinen zurückbleibenden Steine genau durchsucht, wozu eine gewisse Kenntniß und Übung ge- hört, weil die Diamanten, wenn sie noch roh sind, sich durch keine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer