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1. Bd. 2 - S. 582

1837 - Eisleben : Reichardt
582 Asien (s. unten); sondern eroberte auch Tunkin und den nördlichen Theil von Eochinchina (jetzt ein besonderes Reich Hinterindiens, Anam genannt, s. Band Ii. S. 501). Jedoch schon unter seinem Sohne endigte sich diese Dynastie, und das Reich wurde nicht allein unter immerwähren- den innern Zerrüttungen aufs Neue in viele einzelne Theile zerstückelt, sondern auch zu gleicher Zeit durch die Hiong-Hu, einen Mongoli- schen Volksstamm und nördlichen Nachbar Chinas, später unter dem Namen Hannen bekannt, verheert und geschwächt. Dieser verwirrte Zustand hörte mit der Thronbesteigung der Dyna- stie Han im I. 207 v. Ehr. Geb. auf, die bis 220 nach Christi Geburt regierte. In dieser Periode ward sowohl die Ruhe und Ord- nung wieder hergestellt und das mächtige Reich der Hiong-nu vernich- tet, als auch erweiterte sich das Chinesische Reich nach allen Seiten hin; ja ganz Mittelasien besetzten die Chinesen bis zum obern Opus (jetzt Amu) und Jaxartes (jetzt Sir), zwei Flüssen des jetzigen freien Turkestan, und eine Chinesische Armee drang sogar bis zum Kaspischen Meere vor; auch scheinen die Chinesen zu dieser Zeit mit dem Römi- schen Reiche in Handelsverbindungen gekommen zu seyn. Nach dem Aufhören der Dynastie Han zerfiel China abermals in mehrere Reiche, welche Zertheilung so lange dauerte, bis die glorreiche Dynastie Th ang (regierte von 617—907) den Thron bestieg, unter deren Regierung Künste und Wissenschaften blühten und das Reich seine größte Aus- dehnung im W. erreichte, so daß damals die Beherrscher von Buchara (Band Ii. S. 295), Kharism, Samarkand (Bd. Ii. S. 300), so wie die Völker von den Ufern des Oxus bis an das Kaspische Meer zu dem Chinesischen Reiche gehörten. Unter den dieser Dynastie fol- genden 5 Dynastien, von welchen keine sich lang auf dem Throne er- hielt, bot das Chinesische Reich ein Bild der innern Verwirrung dar, indem es sowohl in viele besondere Reiche zerfiel, als auch durch die Einfälle der nördlichen Völker, der K Hit anen (Zweig der Mandschu) heimgesucht wurde. Jetzt entzogen die westlichen Länder sich der bis- herigen Oberherrschaft Chinas. Diese Zersplitterung des Reichs und die Einfalle der Khitanen hörten selbst noch nicht ganz auf, als der Thron durch die Dynastie der Tsong (930—1279) mehr Achtung und Festigkeit erhielt. Zwar ward durch Hülfe der Nju-tschi oder Niutschen (gleichfalls ein Zweig der Mandschu) das Reich der Khita- nen im Jahr 1110 zerstört, aber nun rissen die Nju-tschi das ganze nördliche China an sich und auch im südlichen Theile mußten die Chi- nesischen Regenten sich zum Tributgeben bequemen. Diese Abhängig- keit Chinas von den Nju-tschen hörte jedoch auf, als Dschingis-Khan der berühmte Anführer der Mongolen (s. Band Ii. S. 288) die Nju- tschen bezwang; allein nun wendeten die Mongolen auch ihre Waffen gegen China selbst und nahmen eine Provinz nach der andern weg, bis sie endlich sich zu Herren des ganzen Reichs machten und dasselbe bis zu dem Jahre 1366 beherrschten, in welchem die Chinesen sich von
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