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1. Bd. 2 - S. 613

1837 - Eisleben : Reichardt
Chinesisches Reich, 613 hielt, um damit ganz China zu erobern. Die Kriegsmacht besteht aus regulären und irregulären Truppen. Zu den erster» gehören die Mand- schurischen, Mongolischen und Chinesischen Truppen. Die letztem ins- besondere sind höchst unkriegerisch und feig. Sie sind verheirathet; ihre Söhne werden bei der Geburt in die Armeeliste eingetragen und zur Ergänzung der verschiedenen Korps, zu denen die Väter gehörten ge- braucht. Seine Kleidung muß sich der Soldat selbst anschaffen. Die Regierung giebt ihm Ackerfelder, die er zu seinem Unterhalte selbst be- arbeiten muß. Der Charakter dieser Soldaten ist eben so friedlich als ihr Anzug. Der letztere hat Ähnlichkeit mit der Kleidung aller übrigen Chinesen, ausgenommen die Kurma (s. oben), welche von derselben Farbe seyn muß, wie die Fahne, zu welcher der Soldat gehört. An der Seite, wo der Bogen hängt, trägt er einen großen Köcher, sein ausgenähter Rock wird von einem Gürtel zusammen gehalten, an welchem auf der rechten Seite der Säbel hängt; seine Mütze ist von Leder oder Pappe und hat die Gestalt eines Trichters und ist oben mit einer feinen eiser- nen Lanzenspitze und einem Büschel rother Seidenfäden versehen; sein Schild stellt einen Drachen- oder Tigerkopf dar und seine Stiefel sind von Seide; dabei Haler einen Facher, mit dem er sich, wenn es heiß ist, frische Luft zuwedelt. Alles dies giebt ihm ein ziemlich weibisches und lächerliches Ansehen. Ein Theil der Chinesischen Kriegesmacht ist mit Flinten bewaffnet, die aber ohne Schlösser und Ladestöcke sind und mit Lunten abgefeuert werden. Kanonen und Mörser endlich sind im allerschlechtesten Zustande. Noch elender fast als die Chinesische Land-' macht ist die Seemacht, die bloß aus einer zahlreichen Menge Kriegs- junken und kleiner Boote besteht, wovon aber die größten nur 10, überdies noch schlecht bediente Kanonen führen und sich auch nur höchst selten in die hohe See wagen. Die Hauptstadt Chinas und des ganzen Chinesischen Reichs und zugleich eine der größten Städte der Erde heißt Peking, und liegt in der Provinz Tsy-li oder Pe-tsche-li, 28*- Meilen von der berühmten großen Mauer, (der ersten oder äußern Mauer), in einer waldlosen, völlig flachen, sandigen aber fruchtbaren Ebene. Etwa 2 M. westlich von der Stadt erhebt sich eine Kette hoher Berge, die von N. nach S. W. läuft und einigen kleinen Flüssen den Ursprung giebt, welche die Ebene bewässern. Der eine von diesen Flüssen geht rund um ganz Peking und fällt, nachdem er sich in den Kanal Ju-ho ergossen hat, zuletzt in den ansehnlichen Pei-ho. Aus diesem Flusse ist nord- wärts ein anderer Kanal nach Peking geleitet, welcher sich in einige Zweige theilt, den kaiserlichen Hof umfließt, wo er durch Kunst einen See bildet, und dann aus der Stadt nach O. fließt, wo er sich mit dem Ju-ho vereinigt. Durch den Ju-ho und den Pei-ho steht Peking in Verbindung mit dem großen Kaiserkanale und hierdurch mit den südlichen Provinzen des Landes. Die prächtigen Tempel, die Klöster, die Begräbnißplätze der Vornehmen, welche außerhalb gelegen sind,
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