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1. Bd. 2 - S. 634

1837 - Eisleben : Reichardt
634 Asien. wisse Abhängigkeit von sich, eroberten die kleine und große Bucharei, Persien und Indien, nahmen die Kaukasischen Lander ein, machten die Großfürsten von Rußland zu Vasallen und brachen durch Polen bis nach Schlesien herein, wo sie die Schlacht bei Wahlstatt (s. Band I. S. 970) gewannen. In diesem Zeitraume des kriegerischen Ruhms der Mongolen gingen zwei der siegreichsten und gewaltigsten Weltero- berer, welche die Geschichte kennt, nämlich Dschingis-Khan und Timur oder Tamerlan, aus der Mitte der Mongolen hervor, und verschafften dieser Nation eine welthistorische Berühmtheit. Dschingis-Khan, vorher Demutschin oder Tömuzsin genannt, ist der Begründer dieser Mon- golen-Macht, indem er zuerst (im I. 1206) alle Stamme des Mon- golischen Volks unter seine Fahnen vereinigte, 1210 mit seinen zahl- reichen Heeren über die große Mauer (s. oben) drang, einen großen Theil Chinas eroberte, und bis an das Weltmeer im O. Asiens vorrückte. Dann wendete er sich gegen W. und zog verheerend durch Turkestan und Persien bis zum Fuße des Kaukasus. Er starb 1227, und setzte seinen Sohn Oktai zu seinem Nachfolger ein, welcher die Eroberungs- züge desselben fortsetzte und nicht allein in Südchina eindrang, sondern auch ein anderes ungeheures Heer unter Anführung seines Sohnes K a sch u k und seiner Neffen M a n k u und B a t u gegen W. vordringen ließ. Diese unterjochten die Kaukasischen Lander, drangen in das süd- liche Rußland ein, wo sie alles mit Feuer und Schwerdt verwüsteten, eroberten Moskau und Kiew, unterwarfen sich, außer Nowgorod, ganz Rußland und Batu drang nun mit einem Heere in Ungarn, Sie- benbürgen, Servien, Bosnien, Mahren, Polen und Schlesien ein, wo ec die große Schlacht von Wahlstatt gewann. Zu derselben Zeit drang auch ein anderes Mongolenheer über Armenien in Klein-Asien ein und überschwemmte Syrien. 1243 oder nach Andern 1241 starb Oktai ' unter dem die Bande des Gehorsams schon sich allmahlig zu lösen begonnen hatten, so daß alles die nahe Auflösung des ungeheu- ern Mongolischen Reichs verkündete. Nach Oktai ward Kaschuk und nach diesem Manku Großkhan, welchem Kubtai folgte, der ganz Süd- china eroberte und seine Residenz nach Peking verlegte, wodurch die frühere Hauptstadt der Mongolen und Residenz ihrer Großkhane Ka- sakorum sank. Schon nach Dschingis-Khans Tode waren aus dem ungeheuern Mongolen-Reiche 5 Khanate entstanden, nämlich in Per- sien (vom Indus bis zum Euphrat); in Dschagatai (im N. des Gan- ges und Indus und an der Ostseite des Kaspischen Meeres); Kapt- schak (an der Nordseite des Kaspischen Meeres, wo Batu alle Russischen Großfürsten sich zinsbar machte, welche Zinspflichtigkeit bis 1462 fortdauerte); Turan (das jedoch erst 1248 aus einem Theile Kaptschaks sich bildete und von Tobolsk aus Sibirien umschloß); und die Mongolei nebst Nordchina. Als Kublai oder Koblasch nun auch Südchina erobert und Peking zu seiner Residenz erwählt hatte, nahmen die Besieger die Sitten der besiegten Chinesen an und verloren nnt
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