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1. Bd. 2 - S. 718

1837 - Eisleben : Reichardt
719 Afrika. wieder zurückkehrte. 1836 ist abermals ein Britt», Kapitän Alexan- der von der Kapstadt abgereist, um die Damaras an der Wallsi'sch- bai an der Westküste zu besuchen, von denen man bis jetzt nur sehr wenig weiß. Wie groß aber auch die Bemühungen sind, welche diese ange- führten und noch viele andere Reisende auf die genauere Erforschung dieses Erdtheiles verwendet haben, wie sehr man auch den Muth der- selben bewundern muß, den sie im Überwinden der Schwierigkeiten zeigten, die sich dem Europäer beim Eindringen in das unbekannte Innere entgegen stellen: so verhüllt doch immer noch ein undurchdring- licher Schleier den größten Theil dieser weit ausgedehnten Landerstrecken den Augen der Europäer. Man darf nur eine Karte von Afrika über- blicken, um sogleich zu sehen, wie viel uns zur Kenntniß dieses großen Erdtheiles fehlt. Am meisten ist der nördliche Theil desselben bis zum 10° N. Br. bekannt, wiewohl auch hier noch viel zu wünschen übrig bleibt; allein von der südlichen weit größern Halste können wir noch sehr wenig, kaum die Küsten und zwar auch nur einen schmalen Rand derselben; das Innere aber bietet noch ein weites Feld für Entdeckun- gen muthigen Reisenden dar, die entschlossen sind, Leben und Gesund- heit an die Lösung dieser Räthsel zu setzen und gleich so vielen wackern Männern das Opfer ihrer Bestrebungen zu werden. Die Ursachen, warum Afrika unter allen Erdtheilen (mit Ausnahme Australiens) am wenigsten erforscht ist, liegen zum größten Theil in der Beschaffenheit dieses Erdtheils. Ec ist nämlich unter allen der unzugänglichste. Seine Küsten brechen theils schroff in die See ab und verhindern durch furchtbare Brandungen die Landung; theils verflachen sie sich tief ins Meer hinein und bilden gleichsam eine fortgesetzte Sandwüste. Der kundige Schiffer flieht diese Syrten (Sandbanke), wo ihm dop- peltes Unheil des Strandens und der Sklaverei droht; denn ungastlich ist der Strand der räuberischen Mauren. Gierig harren diese Horden am Strande auf die reichen Ladungen, welche ihnen Stürme und Un- vorsichtigkeit zuführen, furchtbares Strandrecht übend, an ihren unwirth- lichen Küsten. Auch hindert der Mangel großer schiffbarer Flüsse das Eindringen in die Tiefe des Landes. Außer dem Nil hat der ganze Erdrheil keinen einzigen Strom erster Größe und von den andern grö- ßern Flüssen wie der Senegal, Gambia, Ioliba, Zaire, Orange und Zambese sind wenige weit ins Land und schwerlich einer derselben bis auf 150 M. in das Innere schiffbar. Zudem sind sie auch voll Stromschnellen, Klippen und Gefalle und ihre Ufer von wilden Völ- kern besetzt. Ferner fehlen diesem Continente die tiefen Einbuchten und Meerbusen, wie auch die inselreichen Archipel. Dabei machen das heiße Klima, die großen, wasserleeren, dürren, baumlosen Wüsten, steile, kahle Bergzüge ohne große Bewässerung im Innern und an den Fluß-- ufern pesthauchende Sümpfe diesen Erdtheil dem Europäer lebenbedro- hend. Der fremde Reisende muß gewissermaßen auf sein Leben ver-
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