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1. Bd. 2 - S. 736

1837 - Eisleben : Reichardt
736 Afrika. ,'v.' , , ■ . - wasserreicher als der Bahr el Azrek und hak bei seiner Vereinigung zwar nur eine Breite von 1800 F., aber bald erweitert er sich sehr und seine Ufer stehen oft 1| bis 2 Stunden von einander ab. In der Überschwemmungszeit giebt es Stellen, wo das Wasser eine Breite von mehr als 4 M. hat. Merkwürdig ist, daß das Wasser desselben au- ßerhalb der Regenzeit, gar keine Strömung zeigt und vielmehr einem großen stehenden See gleicht, dessen Wasserstand theilweise aber wegen seiner Ausdehnung zu Anfang der Regenzeit weit geringer steigt als der des Azrek, bis endlich plötzlich gegen Ende des Julius seine ganze Wassermasse oft in wenig Stunden sich ungewöhnlich erhebt, und auf dieser Erhebung sich mehrere Monate erhält. Rüppel muthmaßt, daß diese Anschwellung die Folge einer nur periodisch wahrend der Regen- zeit Statt findenden Verbindung eines großen Binnensees mit dem Bahr el Abiad sey. In Hinsicht der bis jetzt noch unbekannten Quel- len dieses Kusses, glaubt Linant, daß sie nicht in der Gegend sind, wo man sie auf den Karten angiebt und verwirft die Meinung vieler Geo- graphen, welche seine Quellen auf das Mondgebirge setzen. Er ver- muthet, daß der Abiad aus großen Seen komme, und stützt seine Ver- muthung auf folgende merkwürdige Thatsachen. Wenn nämlich das Anschwellen des Stroms beginnt, so sieht man eine ungeheure Menge großer Fische ankommen; nun aber können diese Fische nur aus Seen herstammen, wo sie wahrend des niedrigen Wasserstandes bleiben und mit dem Wasser entschlüpfen, wenn der Regen diesen See über seine Ufer treten laßt. Auch bemerkt Linant, daß das Wasser des Abiad niemals trübe sey, zum Beweise, daß er nicht von Bergströmen genährt werde; daß sein Bette weder Kiesel noch Sand habe, und daß die Ablagerungen, welche man in demselben finde, alle von Thonerde seyen, wodurch abermals bewiesen werde, daß dieser Strom nicht aus Gebir- gen, im Gegentheil aus einer kothigen Gegend komme, oder falls ec auch in einem Gebirgslande entspringe, doch zunächst eine Gegend mit fettem Boden durchströmen müsse. Übrigens hat der durch die Vereinigung dieser beiden Quellen ge- bildete Nil mehr den Charakter des Azrek als des Abiad, und gleicht dem erstern in allem, sowohl in Absicht auf die Ufer und Breite, als in Hinsicht auf die Beschassenheit des Bodens, die Krümmungen und Sandbanke, deren man nicht eine einzige im Abiad findet. Der Nil erhält eine bedeutende Verstärkung in Nubien und zwar in dem Ge- biete von Damer, etwa 40 M. unterhalb der Vereinigung seiner bei- den Hauptarme, durch den Atbara, den Astabo ras der Alten, der theilweise von den Habessinischen Schneegebirgen der Provinz Sa- men kommt, wo noch eine seiner Verzweigungen Ataba heißt, wäh- rend eine andere, etwas beträchtlichere den Namen Takazze fsthrt, welcher als der vorherrschende in Habessinien für diesen Strom gebraucht wird. Der Atbara durchfließt den Habessinischen Staat Tigre, das, Land der Schangallas, dann Obernubien, wo er mit dem Nil die be-
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