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1. Bd. 2 - S. 759

1837 - Eisleben : Reichardt
gang begann die fürchterliche Schlacht. Nach einer Stunde waren 5 feindliche Schiffe entmastet und genommen. Der Französt'fcheadmiral Brueys ward durch eine Kanonenkugel getödtet. Sein Schiff, der Orient aber fetzte das Feuer noch mit großer Lebhaftigkeit fort, als es plötzlich in Brand gerieth, der rasch mit verheerender Wuth um sich griff. Um 10 Uhr flog dies prächtige Schiff von 120 Kanonen unter fürchterlichem Krachen in die Luft auf. Eine gräßliche Pause von 3 Minuten folgte, indeß die emporgeschleuderten Trümmer auf die um- herstehenden Schiffe herabfielen. Nur 70—80 Menschen von 1000 konnten gerettet werden. Darauf setzten die übrigen Schiffe die Ka- nonade noch bis zum Morgen fort, der die völlige Niederlage der Französischen Flotte entschied. Nur 2 Linienschiffe und 2 Fregatten entkamen nach Malta und nach Korfu. Durch diese Vernichtung der Französischen Flotte war Buonapartes Verbindung von Frankreich abge- schnitten, dessen Feinde von neuen Hoffnungen beseelt, im folgenden Jahre durch eine neue Eoalition (Verbindung) sich zum gemeinschaftli- chen Angriff Frankreichs vereinigten. Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und zugleich die größte Stadt ganz Afrikas, und heißt eigentlich El Kahira d. r. die Siegreiche, auch Masr. Sie liegt in einer sandigen Ebene, etwa ^ Stunde vom rechten Ufer des Nil und am Fuße der Kalkbergkette Mokattam, welcher zu der, den Lauf des Nil auf seiner Ostseice begleitenden Ara- bischen Bergkette gehört. Auf einem durch ein enges Thal von dem übrigen Theile des Mokattam getrennten Felsen erhebt sich die Cita- belle, zu welcher 2 in den Felsen gehauene Treppen führen, und welche zwar ziemlich hoch über der Stadt liegt, jedoch durch den Mokattam beherrscht wird. 30 Stück schweres Geschütz, welche gegen die Stadt gerichtet sind, und 10 Mötser auf der Seite des Mokattam vertheidi- gen diese Citadelle, die alle Jahre frisch verproviantirt wird, und worin sich die Stückgießerei und die Waffen- und Maschinenfabrik des Pa- scha befinden. Auf ihren Mauern erblickt man die Gräber der Khali- fen, ein weiter und verschlossener Friedhof. Einen beträchtlichen Theil des innern Raums der Citadelle nimmt der Pallast des Pascha ein, der schön und geschmackvoll und mit herrlichen Terrassen voll Blumen- beete und Orangenbäumen umgeben ist, wo man eine ganz vortreffliche Aussicht hat. „Tief unter uns, schreibt eine Reisende *), lag Kairo, einem unermeßlichen Ameisenhaufen gleich. In der Ferne zeigte sich das herrliche Nilthal, im ersten Schmucke des Frühlings, alles grünend und blühend, ein wahrhaft paradiesischer Anblick. Dazu der glanzende, majestätische Strom, der nun wieder ruhig, zwischen seinen malerischen Ufern floß. Auf der andern Seite im W., stieg die Welt der Pyra- miden, mit ihren grauen Gipfeln empor. Todt und schweigend, wie die erstarrte Vergangenheit, stehen sie als Denkmäler von Jahrtausen- *) Die Frau Baronin von Minutoli.
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