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1. Bd. 2 - S. 769

1837 - Eisleben : Reichardt
69 Ägyp ten. 7 führende Pforten. Andere Kammern, deren Eingang sorgfältig ver- mauert ist, befinden sich in der Dicke der Wände, und durch sorgfäl- tige Nachforschung würde man noch neue Gemacher der Art entdecken können. — Der Dahschur-Pyramiden sind drei, die im S. in einer Entfernung von einer Stunde von Sackara, in der Nahe von Dahfchur, in einer sandigen Wüste liegen. Die erste oder nördlichste ist groß und hat 720 F. Grundlinie. Die zweite liegt ^ Stunde weiter nach S., ist die schönste und von der Mitte bis zur Basis mit großen, wohlbehauenen, polirten Steinplatten bekleidet. An ihrer Nord- seite befindet sich oben eine Öffnung, indessen ist es unmöglich weit in dem Gange vorzudringen. Die dritte ist aus rohen Backsteinen, die an der Sonne getrocknet sind, erbaut, jedoch sehr verfallen und einer Ruine ähnlich. Drei Dörfer *) sind auf den Trümmern des alten Memphis erbaut, und ein Palmenwald bedeckt den übrigen Raum, der diese be- rühmte Hauptstadt Ägyptens und Residenz der alten Pharaonen einst einnahm. Sie war auf dem linken Nilufer, ein Paar M. südwestlich von dem jetzigen Kairo erbaut und durch einen Kanal mit dem be- rühmten See Möris und durch einen andern mit dem See Marcotis verbunden, welche Verbindung dazu beitrug, Memphis zum Sitz des Reichthums und der Künste Ägyptens zu machen. Es hatte fast 4 M. im Umfang und schloß in seinen Mauern den berühmten Tem- pel des Vulkan ein, in dessen Lob seiner Pracht, seiner Säulenhallen, Standbilder und Kolosse alle alten Schriftsteller sich erschöpfen. Ein anderer berühmter Tempel war der des Serapis, zu welchem eine Sphinxallee von außerordentlicher Lange, wie zu Theben führte. Be- kanntlich zerstörte Kambyses, der Perserkönig diese glanzvolle Hauptstadt, spater unter den Ptolemäern erhob sich Memphis wieder, aber mit der Zunahme Alexandria's sank es allmahlig, bis es 640 die Araber erober- ten und gänzlich vernichteten, so daß man lange Zeit, bis zur Erobe- rung Ägyptens durch Vuonaparte, in Ungewißheit über die Lage dieser untergegangenen Stadt war, von der man nur an mehreren Orten noch ungeheure mit Erde und Pflanzen bedeckte Schutthaufen sieht. Hin und wieder hat man Nachgrabungen versucht und Fragmente von Architektur und Bildhauerarbeit an den Tag gebracht. Unter diesen ist am merkwürdigsten ein Koloß von Kalkstein, der noch auf dem Platze liegt, wo er gefunden wurden In der Gegend der Sackara-Pyramiden ist das sogenannte Mu- mienfeld **) wo man unzählige, in den Fels gehauene Gräber und *) Sie heißen Bedreschen, Mit-Rahineh und Memf. **) Mumien sind durch Einbalsamirung erhaltene Leichname der alten Ägypter, die oft über 2000—^000 Jahre alt sind und häufig noch alle ihre Zahne, ihre Kopfhaare und Augenbraunen und unterscheid- bare Gesichtszüge haben. Die Mumien sind theils mit einer Mischung aromatischer Harze, theils mit Asphalt (Erdharz) ungefüllt, und da- Cannabich's Hülfsbuch. Ii. Band. 49
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