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1. Bd. 2 - S. 782

1837 - Eisleben : Reichardt
782 Afrika. einem von 4 Pfeilern getragenen Saal, an dessen Mauern man die ganze Pracht Ägyptischer Farbenkunst bewundern kann; sie scheinen mit Glanzsirniß überzogen und übertreffen bei Weitem alles, was man in dieser Art sehen kann. Rings um den Saal lauft eine Schlange, die Mumien auf dem Rücken tragt. Auf jedem Pfeiler sind Osiris und Isis (2 Ägyptische Gottheiten) dargestellt, die Hände verschlungen. Vier Stufen abwärts führen in einen neuen Saal, in dem die Figu- ren und Hieroglyphen noch nicht bemalt, sondern erst angezeichnet sind. Aus dem obigen Saale mit den 4 Pfeilern geht auch eine Treppe von 18 Stufen in einen weitern gesenkten Gang, 76 F. lang und 6 breit, prachtvoll bemalt. Dieser Gang führt zu einem Thore, auf des- sen Pfeilern der König im Waffenkleide auf einem mit Gold verzier- ten Throne sitzend dargestellt ist, den Szepter in der Hand, ein Hals- band mit Amulet auf der Brust, die in weiten Falten von einer rei- chen Halskrause bedeckt wird. Gürtel und Fußbekleidung sind vor al- lem herrlich. Ein Adler schwebt über ihm und trägt in seinen Klauen den königlichen Siegelring. Dieses Thor führt in einen gesenkten Gang, und aus diesem steigt man in einen Borsaal mit 2 Seitengemachern. Endlich gelangt man in eine hohe, gewölbte, von Säulen getragene Halle, 30 F. lang und 26 breit, in welcher ein Sarg aus Orientali- schem Alabaster, 9 F. 5 Zoll lang, 3 F. 7 Zoll breit, 2 Zoll dick und ganz durchsichtig, stand. Ec ist mit vielen hundert Figuren bedeckt. Der Deckel fehlte und eben so die Mumie; erstem fand man zertrüm- mert außerhalb dem Grabe; es waren daher schon früher andere Tod- tenberauber hier gewesen. Der prächtige Sarkophag, gewiß das kost- barste Stück des Alterthums, das bis auf uns kam, ist jetzt im Brit- tischen Museum zu London. Die Decke dieser Halle ist mit kostbaren Bildern geschmückt. Hinter derselben folgt eine andere, die nicht vol- lendet wurde, und in welcher Belzoni eine Sticrmumie fand. Der Sarg ruhte auf einem Gange, der sich in das Gebirge absenkte; 300 F. tief verfolgte ihn Belzoni; hier fand er ihn verschüttet. Wohin er führt, weiß man nicht." Nubien. Dieses an Ägypten südlich gränzende Land, in welches man ein- tritt, sobald man die letzte Ägyptische Stadt Assuan verlassen hat, war bis zu den neuern Zeiten den Europäern wenig bekannt und man hielt Assuan für die äußerste Gränze alter Kunst und Wissenschaften. Durch urckhardt (Bd. Ii. S. 713.) vornehmlich wurde der Schleier gelüf- tet, der dieses Land den Augen der Europäer so lange verborgen hielt, und eine ganze neue Welt von Alterthümern that sich den Untersu- chungen der Gelehrten auf. Seitdem haben andere Reisende z. D. Waddington, Rüppell, Caillaud rc. diese Forschungen fortgesetzt, wo-
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