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1. Bd. 2 - S. 786

1837 - Eisleben : Reichardt
786 Afrika. eine und dann das andere Boot. Während die Flußpferde durch das Wasser gehen, halten sie den Kopf stets unter demselben und blasen mit ihren breiten Nasenlöchern das Wasser, gleich einem Regen, über den Rücken hinweg. An einer andern Stelle dieses Flusses bemerkten die Britten, da wo die Flußpferde beim Aus- und Eingang in das Wasser am Ufer durchzubrechen pflegen, spitzige, im Feuer gehärtete Pfähle, die von den Eingebornen daselbst eingerammt waren. Sie hat- ten den Zweck, daß die Thiere beim Herabspringen sich daran spießen sollten, und auf diese Weise werden gar viele gefangen. Sie kommen an den erhaltenen Wunden bald um, nachdem sie das Wasser erreicht haben, wo dann ihre Riesenleiber, vom Wasser aufgeschwollen, den Fluß hinabtrciben und von den Eingebornen aufgefangen werden, die ihnen zur Zeit der Hungersnoth eifrig nachstellen. Zuweilen versam- meln sich die Eingebornen in den Wäldern; und kommen die Thiere auf die lichten Stellen, um zu grafen, so stürzen sie mit lautem Ge- schrei auf sie zu, die alsdann dem Wasser zurennen und kopfüber mit solcher Gewalt in die Pfahle stürzen, daß ihre Haut, so hart sie auch ist, nicht widerstehen kann, das Holz in der entsetzlichen Wunde zer- splittert und bald ihrem Leben ein Ende macht. Die Eingebornen be- schranken sich indeß nicht bloß darauf, die Flußpferde auf diese Weise zu fangen, sondern sie wagen es auch zuweilen schaarenweise vereint, sie mit ihren Lanzen anzugreifen. Sie belauern das Thier, und in- dem sie die Zeit abpassen, wenn es durch das dichte Gebüsch bricht, wo sie verborgen liegen, durchschneiden sie ihm, kühn auf die Schärfe ihrer Lanzen vertrauend, die Sehnen der Füße, und todten es dann, wenn es in ohnmächtiger Wuth am Boden liegt, mit vielen Wunden. Diese mit großer Gefahr verbundene Angriffsweise bringen sie indeß nur dann in Anwendung, wenn großer Mangel an Fleisch oder starke Nachfrage nach den Zahnen dieser Thiere ist. Das Pflanzenreich liefert in Nubien Ebenholz, ein schweres, feines, sehr hartes Holz, das zu feinen Tischler- und Drechslerarbeiten häufig verarbeitet wird. Das achte, rabenschwarze Ebenholz kommt aus verschiedenen Gegenden Afrikas und aus der Insel Ceylon. Andere zum Theil mit Striemen versehene Sorten kommen aus verschiedenen Gegenden Ostindiens, von Java, Sumatra, den Philippinen, so wie von mehreren Inseln Afrikas; das grüne oder braungrüne, auch Aspa lat holz genannt, kommt aus Westindien; das blaue, von seiner Purpurvioletfarbe auch Veilchen- oder Purpurholz genannt, von Guinea. Dies letztere heißt auch Luftholz, weil es Anfangs grau ist, und seine violette Farbe erst erhalt, wenn es verarbeitet der Luft ausgesetzt wird. Unter rothem Ebenholz versteht man das dichte, roth geaderte Grenadillholz von einigen Afrikanischen Inseln. Unter den verschiedenen Völkerschaften, welche Nubien bewohnen, bemerken wir vorzüglich die Nubier, die unter den Namen Bara- bras- Berber oder Kenus in ihrer Landessprache bekannt sind,
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